Stars mit Schulden: Hier war nichts mehr zu holen

Stars mit Schulden: Roberto Blanco, Gunter Gabriel & Co

Alles verloren

Sie waren ganz oben und dann ganz unten – zumindest zwischenzeitlich. Viele Stars haben im Laufe der Karriere ihr gesamtes Vermögen verloren. Der Weg aus der öffentlichen Krise ist nicht leicht, aber möglich.

Pleite Stars Schulden
Auch Roberto Blanco landete in der Schuldenfalle.

Wer hunderttausende Schallplatten verkauft, hat ausgesorgt. So ist die verbreitete Meinung. Dass Ruhm nicht für die Ewigkeit ist und finanziell oft nicht für ein ganzes Leben reicht, beweist die Realität. So kommt es immer wieder vor, dass Musikstars Pleite gehen.

Gunter Gabriel

Gunter Gabriel lernte viele Seiten des Lebens kennen: Auszeichnungen, Verkaufserfolge, prominente Freunde gehörten genauso dazu wie Ehekrisen, Vorstrafen und Schulden. Eine Reihe von Fehlinvestitionen, rückläufige Verkaufszahlen und mehrere Scheidungen sorgten in den 1980er-Jahren für ein Minus auf dem Konto von Gunter Gabriel. Musikalisch schaffte er es wieder auf die Beine, doch das Auf und Ab hörte nicht auf. Alkoholprobleme und häusliche Gewalt sorgten für negative Schlagzeilen. 2007 bekannte er sich in der NDR-Talkshow „Herman & Tietjen“ öffentlich zu seinen Schulden und bot seinen Fans Wohnzimmerkonzerte für 1000 Euro an. Die Idee ging auf und laut NDR folgten in den nächsten zwei Jahren über 800 Privatkonzerte von Gunter Gabriel.

Matthias Reim

Matthias Reim war Anfang der 1990er –Jahre einer der beliebtesten Sänger Deutschlands. „Verdammt, ich lieb dich“ verkaufte sich mehr als eine Million mal und über zweieinhalb Millionen Alben von Matthias Reim gingen über den Verkaufstisch. 2001 kam Reim ganz unten an: Er hatte elf Millionen Euro Schulden. Er hatte in Immobilien investiert. Ein Fehler, wie sich nun herausstellte: Die Insolvenz war der einzige Ausweg. Neun Jahre später kam das Verfahren mit Hilfe seines Bruders Christoph zu einem Ende. 2013 fand sich der Sänger schließlich wieder ganz oben: Sein Album „Unendlich“ erreichte die Spitze der Charts und erhielt eine Platin-Auszeichnung. 2014 eroberte Matthias Reim mit „Die Leichtigkeit des Seins“ den zweiten Platz in den Album-Charts. Auch eine Goldene Schallplatte erhielt er für das Album. Auf dem Weg aus der Krise half dem Sänger auch eine ordentliche Portion Selbstironie. Für die Autovermietung Sixt sang er eine ganz spezielle Schuldenversion seines größten Hits ein.
![Im Werbespot für den Autoverleih Sixt zeigte Matthias Reim Sinn für Humor und sang seinen größten Hit in einer neuen Fassung ein: „Verdammt, ich hab nichts“.

Roberto Blanco

2014 bekam Matthias Reim einen prominenten Nachfolger: Roberto Blanco rappte und sang in diesem Sommer für Sixt „Ein bisschen Spar’n muss sein“ und verkleidete sich im Musikvideo als Gangsta-Rapper. In dem Text des Liedes beklagte sich Roberto Blanco darüber, dass ihm seine Ex-Frau Mireille alles genommen hätte.

Roberto folgte in diesem Sommer auf Matthias Reim. Für Sixt rappte er über seine Schulden: „Ein bisschen Spar’n muss sein“.
©YouTube/Sixt

Michelle

Michelle verkaufte Millionen CDs und vertrat Deutschland 2001 beim Eurovison Songcontest. Doch auch sie landete in der Privatinsolvenz. 2005 scheiterte bereits der Versuch eines zweiten beruflichen Standbeins mit einem Hundefriseursalon. 2008 kamen mehrere Immobilien der Sängerin für einen Spottpreis unter den Hammer. In den Jahren zuvor durchlebte die Sängerin bereits mehrere gesundheitliche und psychische Krisen: ein Schlaganfall, Depressionen, ein Selbstmordversuch und schließlich ein Zusammenbruch auf der Bühne sorgten für das zwischenzeitliche Karriereende von Michelle. Doch sie kämpfte sich wieder nach oben. Seit 2009 brachte die Sängerin drei neue Alben heraus. Für „Goodbye Michelle“ erhielt sie in Österreich eine Goldene Schallplatte.

Jürgen Marcus

Auch Schlagerstar Jürgen Marcus erwischte es: Im letzten Sommer eröffnete das Amtsgericht München ein Insolvenz-Verfahren gegen den Sänger von „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“. Der BILD sagte Marcus, dass er ein Mietshaus gekauft habe, die Bewohner aber keine Miete zahlten. Nun sei seine Altersvorsorge futsch. Dass die Mieter nicht zahlten, lag angeblich an Krediten, die sie dem vorherigen Besitzer gewährt hätten.

Lenne Kaffka
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