
Ein riesengroßer Stein hat Laura getroffen
Am Morgen des 28. Juli waren Laura Dahlmeier und Marina Krauss im Karakorum-Gebirge unterwegs, als sich das Unglück ereignete. „Ich habe beobachtet, wie die Laura ein riesengroßer Stein getroffen hat, und wie sie dann gegen die Wand geschleudert wurde“, berichtete Krauss bei einer improvisierten Pressekonferenz. Der Aufschlag sei tödlich gewesen.
„Sie hat sich nicht mehr bewegt, sie hat keine Anzeichen von sich gegeben“, so Krauss weiter. Da sie bereits an der nächsten Abseilstelle war, konnte sie nicht sicher zurückklettern. Ein Helikopter wurde alarmiert, doch es war zu spät. Krauss blieb stundenlang vor Ort, doch wegen anhaltenden Steinschlags war eine Bergung nicht möglich. Erst in der Nacht stieg sie allein ins Tal ab – geschockt, hilflos und in tiefer Trauer.
Eine halbe Stunde entschied wohl über Lauras Leben
Die Tour war technisch gut vorbereitet, betonten beide Frauen vorab. Das Wetter war zunächst stabil, doch der Schnee wurde weicher – sie entschieden sich rechtzeitig zur Umkehr. „Wenn wir eine halbe Stunde früher dran gewesen wären, dann wären wir auch sicher runtergekommen“, sagte Krauss. Im Nachhinein eine bittere Erkenntnis. Nach dem Unfall entschloss man sich zu einer Pressekonferenz, um die Situation transparent darzustellen – was auf Unverständnis stieß.
Kletterer Thomas Huber, Teil des Rettungsteams, reagierte emotional: „Viele eurer Kommentare waren respektlos. Hätten wir weinen sollen? Ich hatte selbst kaum Zeit, das zu verarbeiten.“ Er kündigte an, sich nun in die Berge zurückzuziehen: „Endlich weinen zu können.“ Ein schmerzlicher Abschied – von einer Ausnahmeathletin und einem Menschen voller Leidenschaft für die Berge.