Die Seemänner zu Gast an der Elbe

Santiano Konzert in der Barclaycard Arena in Hamburg

Nachbericht

Gestern Abend machten Santiano während ihrer aktuellen Tour „Von Liebe, Tod und Freiheit live in Concert“ Halt in Hamburg. Beim Konzert in der Barclaycard Arena bewiesen sie, dass ihre Seefahrerlieder perfekt zur Hansestadt passen.

Santiano Konzert Hamburg Nachbericht
Santiano enterten gestern Abend die Barclaycard Arena in Hamburg.

„Von Liebe, Tod und Freiheit“ heißt das aktuelle Album von Santiano. Auch die derzeitige Tour der Band ist so benannt. Seit zwei Wochen bekommen diese Worte auf einmal wieder eine ganz andere Bedeutung – das wird schon vor dem Konzert deutlich. Längere Einlasskontrollen, wie derzeit fast überall üblich, sorgen vermutlich dafür, dass zunächst noch ein paar Plätze in der Arena leer bleiben. Während die Zuschauer auf die Band warten, kommen Ansagen mit Sicherheitsanweisungen aus den Lautsprechern der Barclaycard Arena in Hamburg. Das Publikum nimmt aber alles ganz gelassen. Die Vorfreude auf die Musik steht im Mittelpunkt.

Lieder und Worte über die Freiheit

„Wir singen die Lieder, die Lieder der Freiheit, die Welt soll uns hören, komm stimm mit uns ein.“ eröffnen Santiano ihr Konzert dann passenderweise. Nur wenige Songs später ergreift Frontman Björn Both das Wort: „Könnt ihr die Freiheit spüren? So richtig geht das eigentlich immer nur, wenn sie nicht mehr da ist. Und wir lassen sie uns von diesen A.... nicht nehmen.“ Der folgende Applaus könnte wohl kaum lauter sein. „Genauso dumm sind aber diejenigen“, fügt er dann hinzu, „die jetzt alle über einen Kamm scheren wollen.“ Leider applaudiert Hamburg nicht noch einmal so laut. Es wäre ein schönes Zeichen gewesen. Bei „Frei wie der Wind“ singen im Anschluss aber wieder alle mit.

Seefahrer-Hits für die Hafenstadt

Musikalisch bieten Santiano ihren gewohnten Mix aus Rock, Folk, Shanty und Schlager – gemischt mit deutschen Versionen bekannter Hits. Die Show ist dezent, der Fokus liegt auf der Musik. Dabei beweist die Band, dass sie ihre Instrumente beherrscht. Pete Sage stellt sich auf seiner Geige beispielsweise einem virtuosen Instrumentenbattle gegen den Gastgitarristen. Vor allem die eindeutigen Seemannslieder sind in der Hanse- und Hafenstadt Hamburg aber echte Hits: Bei „Santiano“ oder „Gott muss ein Seemann sein“ reißt es die Leute förmlich von den Sitzen. Zur Melodie von „500 Meilen“ schwenken auch die Arme der letzten Reihe von links nach rechts und bei „Es gibt nur Wasser“ ertönt der Refrain in Endlosschleife. Für „Alle, die mit uns auf Kaperfahrt fahren“ setzt die Band aber selber noch einen drauf und hat ordentlich Pyrotechnik mitgebracht. Aus dem großen Boot auf der Bühne schießen während des gesamten Stückes immer wieder riesige Flammen Richtung Hallendecke, was die Stimmung zusätzlich anheizt.

Geschenke für die Fans: Duett mit Oonagh und plattdeutsche Ansagen

Und die Band, die sich in Hamburg sichtlich wohl fühlt, hat für ihre Fans noch mehr Überraschungen parat: In der Mitte der Show holen die Musiker Oonagh als Gaststar auf die Bühne und spielen mit ihr das Duett „Vergiss mein nicht“. Und um zu zeigen, dass sich Santiano im Norden einfach zu Hause sind, sagen sie die erste Zugabe ausgiebig auf plattdeutsch an. Auch diese Freiheit nimmt sich die Band an diesem Abend raus – zur Freude der Hamburger.

Lenne Kaffka
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