VolksRock‘n‘Roller Andreas Gabalier erobert Hamburg

Andreas Gabalier Konzert in der Barclaycard Arena in Hamburg 2015

Live-Spektakel

Andreas Gabalier ist derzeit mit seiner „VolksRock‘n‘Roll-Show“ auf großer Arena-Tournee. Beim Konzert in der Barclaycard Arena in Hamburg konnte er sich wieder einmal über ein ausverkauftes Haus freuen.

Andreas Gabalier Konzert Hamburg
Andreas Gabalier rockt die Bühne.

Schwer atmend liegt Andreas Gabalier auf dem Steg vor seiner Bühne. Von oben bis unten verschwitzt kann er nicht aufhören zu lächeln. Die 13.000 Zuschauer in der Barclaycard Arena in Hamburg wollen nicht gehen und erst recht nicht aufhören zu klatschen. Zuvor hat der VolksRock‘n‘Roller schließlich über zwei Stunden alles für sein Publikum gegeben – mal Gitarre spielend, dann wieder mit der steirischen Harmonika vor dem Bauch. Häufig ist er auch einfach mit seinem geweihartigen Mikroständer über die Bühne gejagt oder hat sich hinter seinen weißrot-karierten Flügel gesetzt. Andreas Gabalier bietet nicht die große Popshow wie Helene Fischer. „Ihr werdet mich nie wie Helene durch die Halle fliegen sehen“, ruft er seinem Publikum in Hamburg zu. Aber er ist der geborene Entertainer und eine absolute Rampensau.

Andreas Gabalier Arena Tournee: Große Party und besinnliche Momente

Ab der ersten Sekunde hat Andreas Gabalier die Hamburger im Griff. Nach dem Begrüßungssong „We Salute You“ geht er mit seiner achtköpfigen Begleitband direkt zum Megahit „I sing a Liad für di“ über. Schon jetzt scheinen die Sitzschalen in der Arena eigentlich überflüssig zu sein. Hamburg singt, klatscht und schunkelt. Gekonnt wechselt Andreas Gabalier aber auch in andere Stimmungen. Nach kurzen Partysets gibt es immer wieder Raum für besinnliche und gefühlvolle Momente.

„Kleiner Schmetterling“ oder die letzte Zugabe „Amoi seg’ ma uns wieder“ sorgen für andächtige Ruhe und ein Lichtermeer in der Arena. Die ehemalige Ski-WM-Hymne „Go for Gold“ und aktuelle Singles wie „Mountain Man“, „Verliebt verliebt“ oder die Wiesn-Nummer „Hulapalu“ heizen die Stimmung hingegen immer wieder an. Erstaunlich vielfältig wirkt das Set. Schlager, Pop, Volksmusik, Akustikballaden – nur eins geht fast ein bisschen unter: der Rock‘n‘Roll. Dieser steht auf dem aktuellen Album „Mountain Man“ allerdings auch weniger im Vordergrund als bisher. Und kurz vor Schluss erfüllt Andreas Gabalier ebenso diesen Wunsch: Neben seinen eigenen Klassikern „VolksRock‘n’Roller“ und „Zuckerpuppen“ gibt er am Flügel unter anderem auch den Evergreen „Great Balls of Fire“ zum Besten.

Die Welt des Andreas Gabalier: Harte Kerle & hübsche Frauen

Die Rolle des wilden harten Kerls kann der VolksRock‘n‘Roller hierbei am besten ausleben. Seine Texte sind sowieso voll von klassischen Rollen-Klischees. Und auch auf der Bühne kokettiert er mit diesem Image. Freikarten für sein Konzert im Olympiastadion verteilt Andreas Gabalier an Frauen, die ihm BHs zuwerfen. Und „die harten Kerle“ im Publikum sollen die hübschen Frauen in Dirndln hochheben. Wie gewohnt kreist er selber lasziv mit den Hüften und haut ein paar markige Sprüche raus. Aber mit diesem Auftreten kommt er eben sehr gut an. Er wolle lieber anecken als keine Meinung zu haben, erzählt er den Hamburgern. Auf dem aktuellen Album habe er daher seinen Kritikern einen Song gewidmet. „A Meinung haben, dahinter stehen“ ist die Kernaussage des Liedes. In Hamburg erntet er dafür sehr viel Applaus.

Andreas Gabalier Style: St. Pauli Shirt und Lederhosen

Die Liebe, die ihm sein Publikum schenkt, zahlt er mit kleinen Gesten zurück. Zur Lederhose trägt Andreas Gabalier in der Barclaycard Arena ein St. Pauli-Shirt. Auf seinem Arm prangt ein Anker und kurz vor Schluss gibt es noch ein kleines Freddy Quinn-Medley. Andreas Gabalier spielt nicht mit den Klischees, er lebt sie – und das mit voller Leidenschaft. Damit hat er unzählige Fans gefunden. Mit seiner Stimme kann er sie überzeugen wiederzukommen. Fünf Abende hintereinander hat er nun vor ausverkauftem Haus gespielt. 2016 folgt die Open-Air-Tournee mit dem großen Finale im Olympiastadion in München. Nach diesem Abend wäre ihm Ähnliches auch in Hamburg zuzutrauen.

Lenne Kaffka
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