Zum 25-jährigen Bühnenjubiläum kehrt Andrea Berg zurück zu ihren Anfängen, als die Schlagersängerin noch nicht in großen Hallen und Stadien vor Zehntausenden Fans auftrat, sondern auf kleinen Bühnen, ganz nah bei ihren Fans. Dieses Erlebnis möchte Andrea Berg mit ihrer aktuellen Tournee, die am gestrigen Montag, 16. Oktober, in der Hamburger Laeiszhalle gestartet ist, wieder aufleben lassen. Nicht ohne Grund heißt ihre Tournee „Hautnah“ und verspricht in zehn ausgesuchten Städten und Spielstätten eine „einmalige und intime Atmosphäre“, bei der die Fans Andrea Berg im wahrsten Sinne des Wortes „Hautnah“ erleben.
Der Tourstart in der altehrwürdigen Hamburger Laeiszhalle hätte nicht stilvoller sein können. Im neobarocken Prunkbau, in dem sich sonst weltberühmte Dirigenten und Klassik-Interpreten die Notenblätter in die Hand drücken, gibt es am heutigen Abend Schlager satt. Rund 2000 Zuschauer finden in dem prachtvoll verzierten Konzertsaal Platz. Für Andrea Bergs Verhältnisse ist das nicht viel. Alleine zu ihren „Heimspiel“-Konzerten in Aspach kommen an zwei Tagen etwa 30.000 Fans. Und mit ihrer „Selenbeben“-Tournee füllte die Schlagerqueen mühelos die größten Hallen und Stadien Deutschlands.
Andrea Berg „Hautnah“ in Hamburg
Umso mehr wissen es die Fans zu schätzen, dass Andrea Berg mit diesen Konzerten die 25-jährige enge Beziehung zu ihnen feiert. Nicht wenige Besucher der Laeiszhalle tragen ein Andrea-Berg-Shirt, eine große Gruppe von Dänen schwenkt ihre mitgebrachten Nationalfähnchen. Schon bevor Andrea Berg überhaupt auftritt brandet ein Raunen durch die Reihen, gefolgt von Applaus und Jubel, als DJ Bobo seinen Platz am Bühnentechnik-Pult im Zuschauerraum einnimmt. Bobo ist langjähriger Choreograf und künstlerischer Wegbegleiter von Andrea Berg.
Wenig später, der Raum ist dunkel, nur ein Scheinwerfer ist auf eine Seitentür gerichtet: Durch diese schreitet eine weißgewandete Andrea Berg in den Raum und bahnt sich den Weg durch das Publikum zur Bühne – dabei singt sie „Wir können nicht verlieren“. Von Anfang an löst die 51-Jährige ihr Versprechen ein und gibt sich den Fans wirklich zum Greifen nahe. Auf der Bühne erklärt sie: „Dies ist ein ehrwürdiges Haus, aber heute findet hier ein Andrea-Berg-Konzert statt. Das heißt, Spaß haben, singen, lachen, tanzen!“ Hinter der Sängerin öffnet sich der Vorhang und die neunköpfige Band kommt zum Vorschein. Von diesem Moment an ist der Abend eine einzige große Schlagerparty mit Andrea Berg als Zeremonienmeisterin.
Große, herzliche Schlagerparty
Auf der Bühne befinden sich einige Requisiten, wie eine Truhe mit Kostümen aus ihren früheren Tourneen oder ein riesiger weißer Stuhl, auf dem die Sängerin hin und wieder barfuß Platz nimmt. Aber im Mittelpunkt stehen die Songs von Andrea Berg und das gemeinsame Feiern und Singen. Mit über 40 Liedern aus ihrem gesamten Repertoire in drei Stunden brennt Berg ein wahres Schlagerfeuerwerk ab, von „Piraten wie wir“, „Atlantis lebt“, „Feuervogel“, „Die Gefühle haben Schweigepflicht“ über „Der letzte Tag im Paradies“, „Kilimandscharo“ (in einer rasanten Flamenco-Version!), „Ich schieß dich auf den Mond“, „Mamatschi“ bis zu „Himmel auf Erden“, „Ja ich will“ und „Sternenträumer“. Dabei kommt sie immer wieder ins Publikum, plaudert mit den Gästen, klettert sogar mehrfach durch die Stuhlreihen und ist dabei völlig entspannt.
Immer wieder schließt Andrea Berg beim Applaus die Augen und es ist spürbar, wie sehr sie den Beifall ihrer Fans genießt und wie er ihr Kraft gibt. Und auch die Fans Schunkeln und Feiern in einem Moment wie bei einer Karnevalsveranstaltung mit, um beim nächsten, ruhigeren Lied andächtig zuzuhören. Ein wundervoller Abend für Fans, der zeigt, wie eng die Beziehung der Stars zu ihren Fans im Schlager ist – und wie schön es sein kann, wenn sich alle wie bei einer großen „Silberhochzeit“, wie es Berg formuliert, zum Feiern zusammenfinden.
