
Ein Kämpfer bis zum Schluss
Joe Bugner litt in den vergangenen Jahren an Demenz, lebte zuletzt in einem Pflegeheim. Selbst den Tod seiner zweiten Frau soll er nicht mehr bewusst erlebt haben. Geboren 1950 in Ungarn, kam er als Kind nach England und entdeckte früh das Boxen. In seiner Karriere erarbeitete er sich den Ruf des „Standhaften“ – nie der Liebling der Fans, aber der Außenseiter, der sich den Größten stellte und nicht fiel.
Er wurde Europameister im Schwergewicht, kämpfte gegen die Elite und schrieb Geschichte – nicht wegen glanzvoller Siege, sondern wegen seiner unerschütterlichen Art. Millionen sahen in ihm den Mann, der nie aufgab.

Der legendäre Kampf gegen Muhammad Ali
Unvergessen bleibt der 27. Februar 1973 in London. Joe Bugner trat gegen Muhammad Ali an – und hielt 15 Runden lang stand. Ali gewann nach Punkten, doch Bugner hatte bewiesen, dass er sich vom Größten seiner Zeit nicht auf die Bretter schicken ließ. Für viele Fans war er der moralische Sieger, ein Symbol für Durchhaltevermögen.
Dieses Image prägte seine ganze Karriere: ein Boxer, der nicht durch Knockouts, sondern durch Zähigkeit unsterblich wurde.

Zweite Karriere mit Bud Spencer
Nach seiner aktiven Laufbahn entdeckte Bugner die Filmwelt für sich. In Filmen wie „Sie nannten ihn Mücke“ oder „Das Krokodil und sein Nilpferd“ stand er an der Seite seines Freundes Bud Spencer. Zusammen sorgten sie für krachende Prügeleien, Humor und unvergessliche Kinomomente. Auch privat verband die beiden eine tiefe Freundschaft.
So wurde Bugner auch für ein Publikum außerhalb des Boxsports zum Kultstar – als bulliger Gegenspieler mit Herz und Fäusten.
Eine Inspiration für „Rocky“
Neben Chuck Wepner gilt Joe Bugner als eine der Vorlagen für Sylvester Stallones legendären Film „Rocky“. Nicht der unantastbare Sieger, sondern der Mann, der trotzte, aushielt und nie aufgab, inspirierte die Kinowelt.
Bugner hinterlässt drei Kinder und eine Legende, die weit über den Sport hinausgeht. Für seine Fans bleibt er der Mann, der mit den Fäusten kämpfte, mit dem Herzen lachte – und den selbst Muhammad Ali nicht k.o. schlagen konnte.