Autos werden in allen Gesellschaftsschichten als Prestigeobjekte wahrgenommen und spiegeln bis zu einem bestimmten Grad den sozialen Stand wider. Es überrascht daher nicht, dass besonders in den elitären Kreisen das Thema Autos gerne ausufernde Ausmaße annehmen kann. Doch nicht immer wollen die jeweiligen Protagonisten mit ihren Karosserien protzen, sondern hegen eine echte Leidenschaft oder verbinden mit den Autos gewisse Emotionen. Auch die Schlagerstars der hiesigen Zeit und der Vergangenheit haben besondere Beziehungen zu der Automobilindustrie und ihren Modellen.
Stars und Personen des öffentlichen Lebens werden von ihren Fans und Anhängern regelrecht verehrt. Schlagerstars bilden da keine Ausnahme. Viele Menschen wollen ihren Idolen möglichst nahe sein und werden auf vielen Ebenen durch diese Bindung beeinflusst. Dabei geschieht dieser Prozess eher unterbewusst. Ähnlich verhält es sich auch beim Thema Auto. Fährt der favorisierte Künstler oder die favorisierte Künstlerin ein bestimmtes Modell, gibt es nicht wenige Schlagerfans, die ihrem Idol nacheifern wollen.
Je nach Automarke können die anfallenden Kosten unterschiedliche Ausmaße annehmen. Besonders kritisch wird es allerdings, wenn extravagante Modelle das Objekt der Begierde darstellen. Da die populärsten Schlagerstars über deutlich größere Finanzkapazitäten als der normale Fan besitzen, liegt die finanzielle Obergrenze wesentlich weiter oben. Nichtsdestotrotz müssen Schlagerfans nicht verzagen, da es unterschiedliche Wege gibt, um mit moderaten Geldmitteln an das Auto seines Schlageridols zu kommen. Allen voran ist hier das Auto-Leasing zu nennen, dass wie eine Miete funktioniert und mittlerweile eine gängige Methode ist, die den Kostenfaktor in monatliche Raten aufteilt. Die besten Leasing-Angebote gibt es dabei im Internet.
Autoliebhaber Udo Jürgens
Wenn über Autos in der Schlagerszene gesprochen wird, führt die Diskussion nicht am Schlagerurgestein Udo Jürgens vorbei. Die im Jahr 2014 verstorbene Ikone der deutschen Musiklandschaft hatte nicht nur eine Vorliebe für die Musik und für die Frauen, sondern war auch bekennender Autoliebhaber. Seine Leidenschaft für schnelle und extravagante Modelle entfachte sich schon in frühen Jahren. Grundstein legte sein Großvater Heinrich Bockelmann, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Bankier in Moskau tätig war.
Zur damaligen Zeit bekam der junge Udo Jürgens die aufstrebende Dekade des Automobils mit, die besonders in der russischen Hauptstadt sehr ausgeprägt war. Der Schlagerstar kam in den Genuss, das erste Auto Moskaus zu fahren. Spätestens ab diesem Zeitpunkt verfiel er der Faszination des Automobils. Entsprechend lang und exklusiv ist die Liste der Modelle, die sich über Jürgens Lebensjahre in einem Fuhrpark wiederfanden.
Exklusive Automarken
Eines der wohl heißesten Modelle stellte der Mustang Shelby GT500 CV Cabrio von 1968 dar, das auch gleichzeitig eines der ersten Autos war, welches das Herz von Udo Jürgens eroberte. Doch die Autoliebe des Schlagerstars umfasste noch wesentlich mehr Marken. Neben dem Mustang verliebte sich Udo Jürgens auch in die Modelle von Mercedes, die prominent in seinem Fuhrpark vertreten waren. Allen voran wären hier der Benz 450 SL (W 107) mit Lorinser Paket, der Benz 450 SEL 6.9 (W 116) und der Mercedes 600 (W 100) in Kurz- und Langversion zu nennen, die allesamt ihre Auftritte in der Öffentlichkeit hatten.
Im weiteren Verlauf seines Lebens erhaschten auch ausländische Automarken wie die britischen Luxusbrands Rolls-Royce und Bentley die Aufmerksamkeit von Udo Jürgens. Auf ein schwarzes Rolls-Royce Corniche S2 Cabrio folgte ein dunkelblauer, offener Bentley, zu dem er eine besondere Beziehung aufbaute und ihn auch gerne selbst fuhr. In einem Statement bekannte Jürgens, dass er insbesondere die Geräumigkeit und die hohen PS an der britischen Luxusmarke schätzte. Im gehobenen Alter veränderte er jedoch seine Sichtweise und bevorzugte einen gemütlicheren Fahrstil, den er mit der englischen Fahrweise verglich. Dabei gab Jürgens zu Protokoll, dass er schon von Kindesbeinen an davon träumte, eines Tages einen Bentley zu fahren.
Ferrari war ebenfalls eine Automarke, die es Jürgens angetan hatte. Allerdings wurde die Beziehung zum italienischen Luxus-Automobil nach einem Vorfall im Jahre 2002 arg in Mitleidenschaft gezogen, als eine Stallorder des Formel-1-Rennstalls gegen den damaligen Ferrari-Werksfahrer Rubens Barrichello seinem Teamkameraden Michael Schumacher einen Rennsieg einbrachte, der letztlich zum Gewinn der Weltmeisterschaft führte. Diese Manöver seitens Ferrari erzürnte Jürgens so sehr, dass er kurzerhand seinen bereits bestellten 575 Maranello stornierte.
Vorliebe für Audi
Die Autoliebe von Hansi Hinterseer ist im Gegensatz zu Schlagerkollege Udo Jürgens auf eine bestimmte Automarke begrenzt – Audi. Der Österreicher ist sogar als Markenbotschafter tätig und ist daher bei allen Audi-Events zugegen. Auch abseits seines beruflichen Umfelds ist Hinterseer eng mit Audi verbunden. Seine Tochter Jessica ist mit dem ehemaligen Audi-DTM-Pilot Timo Scheider verlobt. Neben der familiären Verbindung fährt Hinterseer selbst ebenfalls einen Audi. Dabei handelt es sich um einen R8 Spyder.
Die wohl berühmteste und erfolgreichste Schlagersängerin in Deutschland hat ebenfalls eine Beziehung zu Audi. Zwar ist diese Verbindung nicht so innig und intensiv wie bei Hansi Hinterseer, dennoch ist hinreichend bekannt, dass Helene Fischer einen Audi A3 gefahren hat. Populär wurde diese Tatsache durch einen Verkaufscoup, der sich im Jahr 2014 ereignete. Damals kaufte ein Schlagerfan den alten Wagen der Schlagerqueen für 18.260 Euro bei einer Versteigerung im Internet. Interessanterweise hatte das Fahrzeug bereits 290.000 Kilometer hinter sich gebracht und war elf Jahre alt.
Kontakt mit der Autoindustrie
Nicht jeder Schlagerstar ist für seine Leidenschaft für Autos bekannt. Dennoch haben auch einige dieser Künstlerinnen und Künstler eine Beziehung zur Autoindustrie, auch wenn sie unter Umständen etwas unorthodox anmuten mag. So hat Roland Kaiser vor seiner Karriere als Schlagersänger seine ersten beruflichen Gehversuche bei einem Berliner Autohaus getätigt. Er absolvierte vorab eine kaufmännische Ausbildung und war letztlich in der Werbeabteilung seines Arbeitgebers tätig. Anfang der 1970er Jahre begann dann sein Schlagerstern aufzugehen.
Die Verbindung zum Automobil bei Lisa Wohlgemuth liegt ebenfalls der Werbung zugrunde. Die Pop- und Schlagersängerin wurde durch die Castingshow Deutschland sucht den Superstar im Jahr 2013 bekannt. Doch bevor sie ihre Gesangskarriere in Angriff nahm, arbeitete Wohlgemuth als ein sogenanntes Grid Girl auf verschiedenen Rennstrecken. Dabei handelt es sich um nette Mädels, die sowohl sich als auch die Autos gut in Szene setzen.
