Ist der „ESC“-Sieg schädlich für die Karriere?

Fluch oder Segen?

Nur noch wenige Wochen, dann startet wieder der größte Europäische Musikwettbewerb: Der „Eurovision Song Contest“. Für Deutschland tritt Jamie-Lee Kriewitz an, die hofft mit ihrem Song „Ghost“ den Sieg zu holen. Ist der „ESC“-Sieg ein Fluch?

Lena kann sich freuen, sie ist immer noch erfolgreich.

Im deutschen Vorentscheid zum diesjährigen „Eurovision Song Contest“ konnte sich die gerade erst 18 Jahre alt gewordene Jamie-Lee Kriewitz durchsetzen. Sie wird uns nun im großen Finale am 14. Mai in Schweden vertreten und ihren Song „Ghost“ performen. Neben ihrer guten Stimme, besticht Jamie-Lee vor allem durch eine verrückte Optik, denn sie ist seit Jahren großer Japan-Fan und kleidet sich ähnlich bunt wie die Teenager in Asien. Ob das jedoch für den Sieg beim „ESC“ reicht? Schließlich muss sie sich gegen 43 Teilnehmerländer behaupten.

Ist der „ESC“ Sieg nur der Anfang der Karriere

Jamie-Lee Kriewitz steht noch ganz am Anfang ihrer Karriere und hofft natürlich auch nach dem „Eurovision Song Contest“ erfolgreich Musik machen zu dürfen. Doch nicht immer ist ein Karriere-Push nach der „ESC“-Teilnahme oder gar nach einem Sieg sicher. Obwohl ein Sieg beim Wettbewerb natürlich überregionale Bekanntheit bedeutet, verschwinden einige Künstler danach auch wieder in der Versenkung. Wie es für Jamie-Lee weitergehen wird, wird sich nach dem „ESC“ zeigen. Erst einmal konzentriert sich die 18-jährige natürlich auf ihre Teilnahme am Musikcontest und hofft auf das beste Ergebnis. Denn wer weiß, vielleicht heißt es in wenigen Wochen: „12 Points goes to Germany!“

Was macht Lena Meyer-Landrut

2010 gelang Lena Meyer-Landrut ein großes Wunder, mit ihrem Song „Satellite“ gewann die Hannoveranerin überraschend den „Eurovision Song Contest“, obwohl sie damals eine Newcomerin war. Danach ging es mit ihrer Karriere steil Bergauf. Sie veröffentlichte im Anschluss vier sehr erfolgreiche Musikalben, tourte durch Deutschland und konnte zahlreiche Preise abstauben, unter anderem den „ECHO“, den „Bravo Otto“, einen „MTV Europe Music Award“ und den „Comet“. Seit 2013 ist Lena als Jurorin bei „The Voice Kids“ dabei und betreibt seit letztem Jahr einen sehr erfolgreichen YouTube Channel. Für Lena war der Sieg beim „Eurovison Song Contest“ also nur der Anfang einer tollen und aufregenden Karriere und sie konnte sich in den Folgejahren als ernstzunehmende Künstlerin auf dem deutschen Markt etablieren.

Wie erging es Nicole?

Nicole war die erste deutsche Sängerin die den Sieg in unser Land holte. 1982 gewann sie als damals 17-jährige mit ihrem Song „Ein bisschen Frieden“. Seitdem sind viele Jahre vergangen und Nicole steht immer noch als Sängerin auf der Bühne. Vor wenigen Tagen erschien ihr neues Album „Traumfänger“ und auch in den Vorjahren veröffentlichte sie regelmäßig neue Musikalben. An den großen Erfolg von früher konnte Nicole jedoch nicht mehr anschließen, tourt trotzdem immer noch erfolgreich durch Deutschland und hat eine treue Fanbase. Für Nicole war der Sieg beim „Eurovision Song Contest“ zwar kein Fluch, den Erfolg von vor über 20 Jahren konnte sie jedoch nicht wiederholen.

Wem erging es ähnlich wie Nicole?

Auch Conchita Wurst war strahlende Siegerin für Österreich beim „ESC“ 2014 und erreichte mit ihrer Single „Rise like a Phoenix“ nicht nur den Sieg, sondern erklomm auch die internationalen Charts. Die Österreicherin konnte gute Chartplatzierungen in ihrer Heimat, sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz verbuchen. Alle weiteren Singles konnten zumindest in Deutschland, keinen ähnlichen Erfolg feiern, bis auf die Single „Unstoppable“ verfehlten alle Veröffentlichungen den Einstieg in die deutschen Charts. Seitdem tingelt Conchita von Auftritt zu Auftritt und veröffentlichte ein autobiografisches Buch mit dem Titel „Ich, Conchita: Meine Geschichte“.

Jamie-Lee Kriewitz kann nur hoffen, dass sie in die Fußstapfen von Lena Meyer-Landrut tritt. Diese war nicht nur beim „ESC“ erfolgreich, sondern ist immer noch dick im Geschäft.