Ben Zucker schockt mit Geständnis: „Ich bin alkoholkrank“
Er gehört zu den größten Namen im modernen Schlager – doch der Erfolg hatte für Ben Zucker auch eine Schattenseite. In einem Interview zur Veröffentlichung seiner Autobiografie spricht der Sänger nun so offen wie nie über seine Alkoholabhängigkeit.
Ben Zucker: „Der Alkohol begann mich zu umgarnen“
„Ich bin alkoholkrank“, gesteht Ben Zucker gegenüber der „Bild“. Der Beginn seiner Abhängigkeit sei schleichend gewesen – und eng verknüpft mit seinem musikalischen Durchbruch. „Der Alkohol begann mich zu umgarnen, als es mit meiner Musiker-Karriere bergauf ging“, so der 41-Jährige. Alkohol habe ihm anfangs geholfen, Druck abzubauen und mit Nervosität vor Auftritten umzugehen.
Sein Debüt-Album Na und?! machte ihn 2017 über Nacht bekannt, die Bühnen wurden größer, die Erwartungen stiegen. Um den Stress zu bewältigen, griff Zucker immer häufiger zur Flasche. „Leider entwickelte sich daraus eine starke Abhängigkeit“, so der Sänger rückblickend.
Die Lockdowns und die Absage seiner Arena-Tour verstärkten die Situation dramatisch. „Ich habe mir jeden Tag Pizza nach Hause bestellt und parallel dazu Wodka getrunken. Ich hielt ständig einen Pegel“, beschreibt Zucker die dunkle Zeit. Über Monate habe er „meist eine Flasche Wodka über den Tag verteilt“ konsumiert. Diese Phase sei ein Teufelskreis gewesen: Isolation, Frust und Alkoholkonsum hätten ihn immer tiefer gezogen. Auch eine Beziehung scheiterte an den Folgen seiner Sucht. Zucker selbst sagt: „Ich geriet in eine Abwärtsspirale.“
Schlüsselmoment unter der Dusche
Der Wendepunkt kam für den Sänger in einem sehr privaten Moment. Unter der Dusche habe er seinen Körper betrachtet und die Folgen des exzessiven Lebenswandels erkannt: „Ich hatte mindestens 15 Kilo zugenommen, ging auf wie ein Hefekloß. Ich verlor meine Selbstachtung.“
Weil ihm dieses Bild so peinlich war, entschloss er sich zur Kehrtwende. Im Herbst 2024 suchte Zucker professionelle Hilfe in einer Fachklinik. Dort lernte er in intensiven Einzel- und Gruppentherapien den bewussteren Umgang mit seiner Sucht.
Ganz auf den Alkohol verzichtet der Schlagersänger jedoch bis heute nicht. „Ich gehe heute anders mit meinem Problem um und stehe dazu“, erklärt er. Einen Wodka auf Eis gönne er sich weiterhin – etwa nach Konzerten oder zum Entspannen. „Aber richtig steuern kann ich das nach wie vor nicht.“ Mit seiner offenen Beichte macht Ben Zucker deutlich, wie schwer es ist, mit einer Abhängigkeit zu leben – selbst für jemanden, der auf den großen Bühnen steht und von Millionen gefeiert wird.