ESC 2025: Heftige Kritik am Punktesystem – vor allem ein Detail fiel auf

Eurovision Song Contest

Der diesjährige Eurovision Song Contest in Basel wurde nicht nur durch die musikalischen Beiträge geprägt, sondern vor allem durch die heikle Mischung aus politischer Brisanz und fragwürdiger Punktevergabe. 

Spaniens scharfe Kritik am Televoting

Während Österreichs JJ den Sieg davontrug, sorgten die Bewertungen rund um Israels Auftritt für diplomatische Verstimmungen und öffentliche Proteste – besonders aus Spanien. Mehrere Rundfunkanstalten stellten das Televoting offen infrage. Besonders deutlich wurde RTVE, die spanische Sendeanstalt. Sie kündigte an, einen formellen Antrag auf Überprüfung des Publikumsvotings zu stellen: „Mehrere Länder werden ebenfalls denselben Antrag stellen, da sie der Ansicht sind, dass das Televoting durch die aktuellen militärischen Konflikte beeinflusst wurde und dies den kulturellen Charakter der Veranstaltung gefährden könnte.

Damit stellen die Kritiker infrage, ob ein Land wie Israel in einem so konfliktreichen Moment überhaupt neutral bewertet werden kann. Die Verbindung von Popkultur und globalem Geschehen scheint beim ESC 2025 unübersehbar. In sozialen Netzwerken wurde diskutiert, ob politische Sympathien oder Boykottgedanken das Zuschauerverhalten beeinflusst haben könnten – besonders im Hinblick auf Israels umstrittenes Vorgehen im Gazastreifen.

Pedro Sánchez fordert Israels Ausschluss

Noch deutlicher äußerte sich Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez (52). Er forderte in einer offiziellen Erklärung den Ausschluss Israels vom Wettbewerb. Begründet wurde dies mit den fortgesetzten militärischen Angriffen auf den Gazastreifen, die sogar während des ESC-Finales weitergeführt worden seien. In Anspielung auf die Vergangenheit sagte er: „Wir dürfen keine doppelten Standards in der Kultur zulassen. Dasselbe sollte auch für Israel gelten.

Yuval Raphael (24) stand für Israel auf der ESC-Bühne – und ihre Geschichte bewegte viele: Sie überlebte das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023, bei dem über 1.200 Menschen starben. Ihr Song „New Day Will Rise“ wurde als musikalisches Zeichen der Hoffnung gefeiert. Beim Publikum kam das an: Mit 297 Punkten führte sie klar im Televoting – doch die Jury gab ihr nur 60 Punkte, Platz 15 im Fachranking.

Platz 15 für Abor und Tynna: Bedeutet dies Raabs ESC-Aus?

Der Eurovision Song Contest 2025 endete für Deutschland mit einer Enttäuschung: Das Duo Abor & Tynna erreichte mit dem Song „Baller“ lediglich den 15. Platz. Stefan Raab, der als Mentor und Produzent hinter dem Beitrag stand, übernahm die Verantwortung für das Ergebnis. Doch wie geht es nun weiter?

Publikum und Jurys – Ein tiefer Riss

Der Spalt zwischen Publikum und Jury war selten größer. Österreichs Sieger JJ erhielt zwar den höchsten Jurywert (258 Punkte), lag beim Publikum jedoch nur auf Platz drei. Für viele Fans wirkt das wie eine Entwertung ihrer Stimme – vor allem angesichts Raphaels Botschaft und emotionaler Darbietung. Die Frage steht im Raum: Entscheiden politische Sympathien und diplomatische Zurückhaltung über den ESC-Ausgang?

Kritik kam auch von Expertenseite. ESC-Kenner Irving Wolther erklärte: „Die Jurywertung widerspricht zunehmend der emotionalen Wirkung auf das Publikum.“ In den sozialen Netzwerken war von einem „Jury-Putsch“ die Rede. Besonders umstritten: In einigen Ländern erhielt Israel null Punkte von der Jury, obwohl das Publikum dort hohe Bewertungen vergab.