Dunja Hayali: „Hatte mal eine Phase in meinem Leben, die ungesund war“
In der ZDF-Reportage „Am Puls mit Dunja Hayali: Die Innere (Un-)Sicherheit“ beleuchtet die Journalistin das wachsende Unsicherheitsgefühl in Deutschland – und spricht im Interview auch offen über ihre eigenen Ängste.
Zwischen Angst und Wahrnehmung
Dunja Hayali (50) gehört zu den bekanntesten Gesichtern des ZDF und gilt als eine Stimme, die unbequeme Themen offen anspricht. In ihrer Reportage „Am Puls mit Dunja Hayali: Die Innere (Un-)Sicherheit“ beschäftigt sie sich mit der Frage, warum sich Menschen in Deutschland zunehmend unsicher fühlen – obwohl die Kriminalstatistik ein anderes Bild zeigt.
Dabei geht es nicht nur um Zahlen, sondern auch um Gefühle, Wahrnehmung und persönliche Erfahrungen mit Bedrohung. Darüber sprach Hayali nun in einem ausführlichen Interview mit teleschau.
Hayali macht deutlich, dass man die gefühlte Unsicherheit ernst nehmen müsse, ohne sie populistisch zu dramatisieren. Orte wie Bahnhöfe oder die ständige Präsenz von Gewaltvideos in sozialen Medien trügen dazu bei, dass viele Menschen das Gefühl hätten, gefährlicher zu leben als früher. Gleichzeitig betont sie: „Es gibt nicht nur Messerstecher Ali, sondern auch Messerstecher Uwe.“ Wichtig sei, Ursachen wie Armut oder fehlende Bildung zu erkennen, statt voreilige Schlüsse über Herkunft zu ziehen.
Persönliche Erfahrungen
Auch privat kennt die Moderatorin die Kehrseite öffentlicher Aufmerksamkeit. „Ich hatte mal eine Phase in meinem Leben, die ungesund war, weil ich in fast jeder Person einen möglichen Hater gesehen habe“, erzählt sie im Gespräch mit teleschau. Bedrohungen und Beleidigungen hätten ihr Leben stark beeinflusst.
Heute gehe sie reflektierter damit um, auch dank Unterstützung aus dem Umfeld. Hayali macht klar: Angst dürfe niemanden lähmen. „Das Ziel öffentlicher Drohungen ist, dass man sich zurückzieht – diese Genugtuung sollte man den Tätern nicht geben.“