"Der kleine Lord": Vom Kinderstar zum Verschwörungstheoretiker

Was wurde aus Ricky Schroder?

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit bringt "Der kleine Lord" die Herzen der Zuschauer zum Schmelzen. Doch was wurde eigentlich aus dem einstigen Kinderstar Ricky Schroder?

"Der kleine Lord": Ricky Schroder in seiner (für uns) bekanntesten Rolle

Mit gerade einmal neun Jahren war Ricky Schroder (51) der bis heute jüngste Gewinner eines "Golden Globe"-Awards, als er 1980 für seine Rolle in "The Champ" den Preis für den besten Nachwuchsdarsteller erhielt. In dem Boxerdrama von Franco Zeffirellis hatte Schroder an der Seite von Jon Voight und Faye Dunaway sein Filmdebüt gegeben. Zuvor war der gebürtige New Yorker bereits in zahlreichen Werbespots zu sehen.

Noch im selben Jahr spielte er dann die Hauptrolle in dem Film "Der kleine Lord", wo er als Cedric die Liebe seines hartherzigen Großvaters gewinnt. Jedes Jahr zur Weihnachtszeit verzaubert der Film die Zuschauer (Sendetermin 2021: Freitag, 17.12., ARD, 20.15 Uhr).

Auch danach schaffte es Schroder, sich eine Karriere als Schauspieler aufzubauen. Doch seit einigen Jahren bleiben größere Rollenangebote aus. Zuletzt machte der 51-Jährige dafür eher als Maskengegner und Verschwörungstheoretiker Schlagzeilen.
 

Ricky Schroder: Seine Rollen nach dem kleinen Lord

Eine große Hollywood-Karriere machte Schroder nach seiner Rolle als Cedric im kleinen Lord zwar nicht,  dennoch blieb er der Schauspielerei zunächst treu und ergatterte eine der Hauptrollen in der Sitcom "Silver Spoons" (1982-1986). Und auch als junger Erwachsener war er in zahlreichen TV-Filmen zu sehen.

1995 spielte Schroder sogar eine kleine Rolle im U-Boot-Actionfilm "Crimson Tide - In tiefster Gefahr". Von 1998 bis 2001 spielte er außerdem in der Polizeiserie "NYPD Blue", und auch eine Gastrolle in der sechsten Staffel der Echtzeit-Action "24" ist in seiner Filmografie zu finden.

Schroder versuchte sich ebenfalls als Regisseur und Drehbuchautor. Für sein Debüt "Black Cloud" erhielt er wohlwollende Kritiken und für das Country-Musikvideo "Whiskey Lullaby" bekam er 2005 sogar den Preis als bester Regisseur bei den renommierten CMT Music Awards. Außerdem machte Schroder sich seit 2013 mit seiner eigenen Produktionsfirma einen Namen mit diversen Kriegsdokumentationen.
 

Ricky Schroder: Verschwörungstheorien und negative Schlagzeilen

Zuletzt machte Schroder allerdings mehr mit seinem Privatleben als seiner Karriere Schlagzeilen: Im Jahr 2016 trennte sich der vierfach Vater nach 24 Ehejahren von seiner Frau. 2019 wurde er sogar zweimal wegen des Verdachts auf häusliche Gewalt verhaftet.

Für medialen Aufmerksamkeit sorgte Schroder 2020, als er sich mit zwei Millionen Dollar an der Kaution für Kyle Rittenhouse beteiligte. Letzterer hatte bei den Protesten in Kenosha - angeblich in Notwehr - zwei Menschen erschossen hatte und wurde kürzlich dafür freigesprochen. "Möge sich die Gerechtigkeit durchsetzen", postete der Ricky Schroder bei Facebook.

Der 51-Jährige macht keine Geheimnis daraus, dass er bekennender Republikaner ist. Und auch in der Corona-Pandemie bezieht er deutlich Stellung: 2021 postete der einstige Kinderstar ein Video in den sozialen Medien, in dem er einen Supermarktmitarbeiter angriff, nachdem dieser ihn an die Maskenpflicht erinnert hatte. Außerdem verbreitet Schroder auf seiner Facebook-Seite gängige Verschwörungstheorien, die die Corona-Pandemie lediglich als "Probelauf" für eine "Bevölkerungsreduktion" sehen.