Medialer Paukenschlag: RTL schnappt sich Sky Deutschland
Die RTL Group überrascht mit einem strategischen Mega-Deal: Sie übernimmt Sky Deutschland. Damit entsteht ein neuer Mediengigant, der sich gegen Netflix, Amazon & Co. positionieren will.
Dieser Millionen-Deal hat es in sich
Die Übernahme erfolgt zu einem sofortigen Preis von 150 Millionen Euro, ergänzt durch eine mögliche Zusatzsumme von bis zu 377 Millionen Euro, abhängig von der Aktienkursentwicklung der RTL Group. Dieses sogenannte „Earn-out“-Modell erlaubt eine schrittweise Vergütung, falls bestimmte finanzielle Ziele erreicht werden. Sky Deutschland, bisher im Besitz des US-Kabelriesen Comcast, wurde in den letzten Jahren wirtschaftlich saniert, galt aber dennoch als Sorgenkind im internationalen Portfolio. Jetzt soll die RTL Group unter CEO Thomas Rabe das Ruder übernehmen und Sky wieder auf Wachstumskurs bringen.
Für RTL bedeutet die Fusion nicht nur mehr Marktmacht, sondern auch Zugang zu einem deutlich erweiterten Kundenstamm im Pay-TV und Streaming-Bereich. Gemeinsam erreichen RTL+ und Sky laut Prognosen rund 11,5 Millionen Abonnenten. Hinzu kommen exklusive Inhalte wie Bundesliga, Formel 1 oder Eigenproduktionen – ein Paket, mit dem sich RTL im harten Streaming-Wettbewerb deutlich besser aufstellen kann. „Wir sehen uns als nationalen Medienchampion“, so Rabe selbstbewusst.
RTL rüstet sich gegen Streaming-Riesen
Der Druck auf klassische Medienunternehmen wächst. Internationale Plattformen wie Netflix und Amazon Prime dominieren den Markt, während nationale Anbieter um Relevanz kämpfen. Mit dem Kauf von Sky Deutschland stellt sich RTL diesem Wettbewerb offensiv. Der Zusammenschluss bietet neue Synergien: Geringere Betriebskosten, gebündelte Marketingstrategien und ein gemeinsames Technik-Ökosystem sollen helfen, effizienter zu arbeiten und attraktiver für Kunden zu werden. Schon jetzt erwartet RTL Einsparpotenziale von rund 250 Millionen Euro jährlich.
Auch strategisch ist der Schritt entscheidend: Die RTL Group will nicht nur Inhalte bündeln, sondern sich als europäisches Gegengewicht zu den globalen Tech-Giganten aufbauen. CEO Stephan Schmitter wird den neuen Gesamtkomplex leiten – die Standorte Köln (RTL) und München (Sky) sollen parallel weitergeführt werden. „Das ist eine einmalige Gelegenheit, zwei starke Marken zu einer führenden Plattform zu vereinen,“ erklärt Schmitter. Der Startschuss für ein neues Kapitel der deutschen Medienlandschaft ist gefallen.