Silvia Seidels Tod mit 42: Das tragische Ende der beliebten "Anna"-Darstellerin

Deutsche Schauspielerin

Silvia Seidel, bekannt als die Ballettschülerin aus der ZDF-Weihnachtsserie „Anna“, wurde am 4. August 2012 tot in ihrer Wohnung im Münchner Glockenbachviertel aufgefunden. Sie wurde nur 42 Jahre alt.

Zwischen Ruhm und Vergessen – Der Schatten der „Anna“

Der Durchbruch kam früh: Als Ballettschülerin „Anna“ verzauberte Silvia Seidel (†42) 1987 ein Millionenpublikum. Für ihre Darstellung erhielt sie nicht nur den Bambi, sondern wurde auch zur festen Projektionsfläche eines ganzen TV-Jahrzehnts. Doch was wie ein Geschenk wirkte, wurde zum Fluch. Die Rolle prägte sie so stark, dass viele Produzenten sie nicht mehr anders besetzen wollten. „Die Rolle hat mir mein Leben versaut“, sagte sie einmal bitter in einem Interview.

Beruflich geriet sie nach dem frühen Erfolg ins Straucheln. Sie spielte Theater, gab Lesungen und synchronisierte, doch nie erreichte sie wieder die mediale Präsenz ihrer Jugendjahre. Finanzielle Sorgen kamen hinzu. Auch ihr Verhältnis zu ihrem Vater, der zugleich als ihr Manager fungierte, war angespannt. Freunde berichteten, dass sie oft keinen festen Wohnsitz hatte und immer wieder zwischen Projekten umherzog.

Sie zog sich immer mehr zurück

Die psychische Belastung wurde für Silvia Seidel offenbar zur Dauerkrise. Ihre Depressionen waren ärztlich dokumentiert, doch auch die therapeutischen Maßnahmen blieben am Ende wirkungslos. Nach einem stationären Aufenthalt Anfang 2012 beendete sie ihre Therapie frühzeitig.

Menschen aus ihrem Umfeld beschrieben, wie sie sich zunehmend zurückzog, kaum noch Kontakt zu alten Weggefährten hielt und sich völlig isolierte. Als sie tagelang nicht in ihrer gewohnten Kneipe auftauchte, schlug der Wirt Alarm. Für Hilfe war es da bereits zu spät.

Silvia Seidel wurde leblos in ihrer Wohnung aufgefunden

Am 4. August 2012 wurde sie tot aufgefunden. Als Polizeibeamte Silvia Seidels Wohnung betraten, fanden sie die Schauspielerin leblos im Küchenbereich. Daneben lag ein Abschiedsbrief – die Ermittler gingen rasch von Selbsttötung aus. Eine Obduktion wurde nicht mehr durchgeführt, denn die Hinweise waren eindeutig.

Es war nicht der erste Suizidversuch: Bereits Monate zuvor soll sie mehrfach versucht haben, sich das Leben zu nehmen. Angehörige und Freunde sprachen von fünf Versuchen allein im Jahr 2012. Besonders tragisch: Auch ihre Mutter hatte sich 1992 das Leben genommen – ein Schicksal, das sich wiederholte.