Schlagerwelt in Trauer: ESC-Star stirbt mit 88 Jahren

Inge Brück

Die Schlagerwelt nimmt Abschied von einer ihrer markantesten Stimmen: Inge Brück ist am 8. September im Alter von 88 Jahren verstorben – nur wenige Tage vor ihrem Geburtstag.

Von Jazzfestival bis Eurovision Song Contest

Inge Brück (88) wuchs als Tochter eines Konzertsängers und einer Pianistin mit Musik auf – ihr Weg war früh gezeichnet. Schon 1956 beeindruckte sie beim Deutschen Jazzfestival in Frankfurt, ein Jahr später folgte ihr erster großer Hit: „Peter, komm heut’ abend zum Hafen“.

Die Schlager-Festspiele 1961 und zahlreiche TV-Auftritte machten sie endgültig einem Millionenpublikum bekannt. 1967 vertrat sie Deutschland beim Eurovision Song Contest in Wien mit dem Lied „Anouschka“ und belegte den achten Platz. Bewunderung erhielt sie nicht nur vom Publikum: Pianist Horst Jankowski schwärmte einst, „dieses Talent vergisst man nie!“

Von TV-Erfolgen zum spirituellen Neubeginn

Auch auf dem Bildschirm schrieb Brück Geschichte: In der ZDF-Kultserie „Miss Molly Mill“ spielte sie Anfang der 1970er-Jahre die schlagfertige Putzfrau mit Herz. Bis zu 22 Millionen Zuschauer verfolgten die Folgen – und summten die eingängige Titelmelodie mit.

Doch Brück schlug bald ernstere Töne an: Sie wandte sich religiösen Liedern zu und gründete gemeinsam mit Katja Ebstein und Peter Horton die Initiative „Künstler für Christus“. In ihren letzten Jahren lebte sie zurückgezogen im sauerländischen Meschede, fernab des Rampenlichts, aber mit einer bleibenden Wirkung: Ihre Lieder und Rollen sind unvergessen.