Helene Fischer vertreibt Pfarrer aus Kirchengemeinde

Hochzeits-Eskapade

Helene Fischer treibt die Menschen nicht nur in die ganz großen Konzerthallen. Einen Fan brachte ihre Musik in den Knast – und jetzt ergreift ein Geistlicher wegen Helene Fischer die Flucht.

Helene Fischer mobilisiert die Massen.

Er möchte nachdenken, heißt es. Ein Priester aus Münster möchte die nächste Zeit im Kloster verbringen. Auslöser für diese Entscheidung soll Schlagersängerin Helene Fischer sein. Wie die BILD-Zeitung berichtet, rannte eine Braut bei einer Trauung zum Mikrofon und stimmte einen Fischer-Hit an. Für Pfarrer Thomas Frings ein Hinweis auf die wachsende Bedeutungslosigkeit der Ehe und Kirche.

Für vier Wochen ließ sich der Pfarrer nun beurlauben. „Ich habe nix gegen Helene Fischer. Doch die Episode steht stellvertretend für sehr viele frustrierende Ereignisse in Kirche und Gemeinde“, meint der Geistliche.
Über Jahre staute sich bei ihm der Frust an: „Eine unglaublich wachsende Service-Mentalität. Immer häufiger werden Taufe, Kommunion oder Hochzeiten zu bedeutungsfreien Feiern. Da verspricht das Brautpaar erst alles mögliche für den festlichen Gottesdienst, und 14 Tage später liegt bei uns die vorher schon ausgefüllte Austrittserklärung im Büro.“ Priester bleiben möchte er dennoch, ob er seiner Kirchengemeinde treu bleibt, ist jedoch unklar.

Auf der offiziellen Facebookseite der Gemeinde hat Frings bereits eine Erklärung veröffentlicht. „Die Veränderungen im Verhältnis der Gesellschaft zur Kirche, aber auch das Verhalten der Mitglieder in ihr, haben zu einer schrittweisen Veränderung bei mir geführt. Solange ich lebe, kenne ich nur eine schwindende Zahl bei den in der Kirche Aktiven und eine wachsende bei den Kirchenaustritten.“ Die meisten der Nutzer danken dem Pfarrer für so viel „Mut zur Offenheit“.