Der Tag danach: Katerstimmung beim „Musikantenstadl“

Moderatorenwechsel

„Stell Dir vor, es ist ‚Musikantenstadl‘ und keiner geht hin“: Gestern platzte die Bombe. Francine Jordi und Alexander Mazza werden ab September an die Stelle von Andy Borg treten. Die Branche schweigt sich aus.

Katerstimmung beim Stadl: Die Ansichten zu den neuen Moderatoren sind gespalten.

Lange Zeit hatte Andy Borg leidenschaftlich für seinen vom Aus bedrohten „Musikantenstadl“ gekämpft. In einem feurigen Statement betonte er seine Solidarität für ein Fortbestehen der Eurovisionssendung, die als eine der ältesten im deutschen Fernsehen gilt. Und im Februar kam die Entwarnung: Es wird weitergehen im „Stadl“ allerdings ohne Andy Borg. Den Tränen soll der 54-Jährige nah gewesen sein, als man ihm seine Abschussbotschaft übermittelte. Die Verantwortlichen der Sender SRF, ARD und ORF wollen die Sendung fortführen, aber mit einem jüngeren Gesicht.

Nach dem Borg-Aus

Viel Zuspruch erhielt Andy Borg nach Verkündung dieser Botschaft. Branchenkollegen, Schlagermusiker und Fans stellten sich geschlossen hinter den Moderator, der „Musikantenstadl“-Gründer Karl Moik im Jahr 2006 ersetzt hatte. „Es ist so was von unglaublich... Ich bin auch 54 Jahre alt... darf ich jetzt nicht mehr vor die Türe?“, schrieb Patrick Lindner. Doch indes kursierten schon Gerüchte um die Nachfolger des Wieners: Stefan Mross, Maxi Arland oder auch Beatrice Egli alle wurden sie in den Medien als potentielle Nachfolger gehandelt – bis Francine Jordi in den Zeitungsberichten erschien.

Schon vor einigen Wochen ließ die BILD-Zeitung verlauten, dass Francine Jordi die Unterhaltungssendung moderieren werde. Damals wurde diese Nachricht dementiert. Doch seit gestern ist es Gewissheit: Francine Jordi und Alexander Mazza sind die neuen Gesichter der Show. Die verantwortlichen Sendeanstalten sehen die 37-Jährige und den 42-Jährigen als geeignet die inhaltliche Öffnung der Sendung nach außen zu transportieren. Gemeinsam möchten die Moderatoren „neue Akzente setzen und das Bewährte bewahren. Wir werden sicher auch an dem unvergessenen Karl Moik und an Andy Borg gemessen werden. Dies ist eine Verpflichtung und eine große Ehre“, meint Francine Jordi.

Reaktionen auf Facebook

Und was meint die Schlagerbranche dazu? Als die Zukunft des „Stadls“ noch ungewiss gewesen war, Andy Borg abgesetzt wurde oder Gründervater Karl Moik verstarb häuften sich die Anteilnahmen in sozialen Netzwerken. Doch heute herrscht bei den „Musikantenstadl“-Anhängern Katerstimmung. In den sozialen Medien äußern sich nur wenige Stars bisher zu der personellen Änderung. „Viel Erfolg Euch beiden für den ‚NEUEN Musikantenstadl‘. Euer Kollege Stefan“, schreibt Stefan Mross. Die jungen Zillertaler geben den Ball lieber weiter an ihre Fans: „DAS ist das neue MUSIKANTENSTADL Moderatoren Team! Francine Jordi und Alexander Mazza. Was sagt ihr dazu?“

Und eben jene Fans und Zuschauer des „Musikantenstadls“ äußern sich in den sozialen Netzwerken viel. Obgleich bereits viele Glückwünsche bei Francine Jordis Facebook-Seite eingingen, scheinen viele Fans noch Zweifel an der Neubesetzung der Sendung zu haben. „Alles Gute für deine neue Aufgabe, Francine! Auch wenn ich dagegen bin, dass Andy Borg abgesetzt wird, werde ich mir den ersten neuen ‚Stadl‘ ansehen! DU bist die perfekte Besetzung!“ schreibt ein User auf der Facebook-Seite der Schweizerin. Andere Fans zeigen ihre Solidarität zu Andy Borg deutlicher: „Ohne Andy Borg schaue ich kein ‚Stadl‘ mehr...“, schreibt eine Frau auf der Facebook-Seite der jungen Zillertaler. Ähnliche Kommentare lassen sich vermehrt finden.

Die Fanseite von Stefan Mross und Stefanie Hertel, die rund 2.500 Abonnenten hat, fordert hingegen: „Gebt den neuen Moderatoren und dem ‚Stadl 2.0‘ eine Chance und urteilt erst nach den ersten paar Shows! Wie groß war die Kritik nach dem Abgang von Karl Moik?“ Francine Jordi selbst hat auf ihrem Profil bisher noch keine Stellung bezogen.

Eine Schlagerwelt auf den Barrikaden

„Stadl“ ohne Andy Borg? Das wollen viele Fans und Künstler sich gar nicht vorstellen. Im Netz formiert sich ein Protest für eine „Stadl“-Zukunft mit dem Wiener. Derweil kursieren bereits Gerüchte über einen möglichen Nachfolger.