Matthias Carras: „Ich bin in psychologischer Therapie“

Karriere-Aus

Matthias Carras spricht aus, wovor sich viele Personen des öffentlichen Lebens scheuen: Er leidet an Depressionen. Aufgrund der Erkrankung beendet der Schlagersänger nun via Facebook seine Karriere.

Matthias Carras beendet seine Karriere.

„Ich befinde mich seit Anfang März in einer psychologischen stationären Therapie“, heißt es auf der Facebook-Seite von Matthias Carras. Mit dieser Aussage spricht der Sänger ein Thema an, das vielen Menschen schwer fällt. Das Outing der eigenen psychischen Erkrankung gelingt nur wenigen, besonders den Personen des öffentlichen Lebens verlangt es eine enorme Kraft ab. Die Krankheit mache es Matthias Carras nun unmöglich, seine Karriere fortzuführen: „Ich gebe mich geschlagen, ich möchte meine Kräfte in Zukunft in anderen Bereichen einsetzen. Es wird keine neuen Produktionen und auch keine Auftritte mehr von Matthias Carras geben.“

Verschiedene Gründe

Auslöser für die psychische Erkrankung Matthias Carras‘ sei der Tod seines Vaters sowie die Erkrankung seiner Mutter gewesen, heißt es auf Facebook. Außerdem relevant sei „das veränderte Konsumverhalten der Fans und der schlagerfeindliche Wandel der Radio- und Fernsehlandschaft“ gewesen. Für einen Musiker wie Carras, der nach eigenen Angaben seine Musik immer geliebt und dafür Herz und Seele gegeben habe, sei dieser Fakt unerträglich.

Die Frage nach dem Wofür stellte sich dem Künstler: „Für wen mache ich meine Musik? Für Leute, die sich diese dann illegal im Internet runterladen? Nur noch für Webradios?“ Diese Tatsache ist Matthias Carras nicht genug, „die gesamte Branche hat sich so zum Nachteil gewandelt. Die Fans des deutschen Schlagers werden ganz bewusst vergrault. Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird nur noch von ganz wenigen Sendern Schlager gespielt. Nur noch auf Facebook und einigen wenigen Events lebt diese Musik.“

Unterstützung von allen Seiten

Bereits im April hatte Matthias Carras aus gesundheitlichen Gründen einen Auftritt abgesagt. Sein jetziger kompletter Rückzug aus dem Musikgeschäft erfährt breite Unterstützung. „Natürlich ist mir dieser Schritt nicht leicht gefallen, mir wird mit Sicherheit etwas fehlen. Auch ist es keine Laune aus einer depressiven Stimmung heraus. Meine Familie und mein Manager teilen meinen Entschluss,...wenn auch schweren Herzens. Ich bedanke mich bei allen Wegbegleitern, Produzenten, Autoren, Redakteuren, Veranstaltern, Fanclubleitern, Freunden und Kollegen die in den letzten 25 Jahren an meiner Seite waren. Ganz besonders Danke sage ich meinem Manager Freddy Freibeuter“, schreibt der Sänger auf Facebook. Auch seinen Fans widmet der Künstler ein Dankeschön in seinem Facebook-Post.