18.000 Austro-Kroaten nach Konzert ins Visier der Behörden

Aufenthaltsrecht in Gefahr:

Ein Rekordkonzert in Zagreb sorgt für ein politisches und juristisches Nachspiel. Rund 500.000 Fans feierten Anfang Juli den umstrittenen Sänger Marko Perković alias Thompson – darunter auch viele Besucher aus Österreich. Was für sie ein ausgelassenes Musik-Event war, könnte nun ernste Konsequenzen nach sich ziehen.

Umstrittener Auftritt mit Symbolen

Schon der Beginn des Konzerts sorgte für Zündstoff: Thompson eröffnete mit dem Slogan „Za dom – spremni!“, einem Gruß, der im Zweiten Weltkrieg vom faschistischen Ustaša-Regime genutzt wurde. Internationale Historiker werten ihn als kroatisches Pendant zum deutschen Nazi-Gruß. Viele Fans jubelten, schwenkten Flaggen und filmten die Szene.

In Kroatien selbst wird seit Jahren diskutiert, ob es sich um ein „kulturelles Erbe“ oder um verfassungsfeindliche Symbolik handelt. Eine klare gesetzliche Regelung fehlt – Entscheidungen fallen jeweils im Einzelfall.

Ermittlungen in Österreich und Kroatien

Brisant ist, dass auch tausende Austro-Kroaten bei dem Mega-Event dabei waren. Laut Medienberichten prüfen kroatische und österreichische Behörden nun gemeinsam Video- und Fotomaterial, um mögliche Verstöße zu dokumentieren. Österreichisches Recht kennt strenge Gesetze wie das Verbotsgesetz, das Symbolgesetz oder das Verhetzungsgesetz. Wer dagegen verstößt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.

Besonders heikel: Schon Postings in sozialen Netzwerken könnten als Beweismaterial herangezogen werden. Sollten Austro-Kroaten mit Doppelstaatsbürgerschaft oder mit Aufenthaltsstatus in Österreich identifiziert werden, drohen ihnen harte Konsequenzen. Neben Geld- und Haftstrafen steht sogar der Verlust des Aufenthaltsrechts in Österreich im Raum. Innenministeriumssprecherin Kerstin Mitterhuber erklärte gegenüber der Kleinen Zeitung: „Unter bestimmten Voraussetzungen haben österreichische Behörden die Möglichkeit, Ermittlungen auch außerhalb der Landesgrenzen durchzuführen.“