Tatort Bühne

Musik am Tatort

Heute ist wieder Sonntag und was macht man am Sonntag? Richtig: „Tatort“ schauen! Einer der beliebtesten Tatortkommissare wurde von Manfred Krug gespielt. Doch Manne Krug ist nicht nur Schauspieler, sondern auch hervorragender Musiker.

Manfred Krug: Musiker, Schriftsteller und Schauspieler in einer Person.

Er ist einer der erfolgreichsten Schauspieler seiner Generation, doch neben der Arbeit vor der Kamera ist der 76-Jährige auch bekannt als Schriftsteller und Sänger. Die Rede ist natürlich von Manfred Krug! „Tatort“ und „Liebling Kreuzberg“ sind Serien, aus denen ihn auch jüngere Generationen noch kennen, doch Manfred Krugs Musik ist den Jungen mit Sicherheit kaum mehr ein Begriff. Erfahrt hier alles über Manfred Krugs Musik und seine wichtigsten Rollen in Film und Fernsehen.

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Der geborene Duisburger zog mit seinem Vater 1949 in die DDR und wuchs dort in Brandenburg auf. Ab 1957 trat Manfred Krug im Kino und Fernsehen der DDR auf. Einer der bekanntesten Filme mit ihm war „Spur der Steine“ von 1966, der allerdings der Zensur der DDR zum Opfer fiel und auf ostdeutschem Grund erst während der Wendezeit wieder gezeigt werden konnte.

1976 erhielt Manfred Krug ein Teilberufsverbot, infolge seiner Unterzeichnung des Protests gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann, woraufhin Krug nach sechsmonatiger Arbeitslosigkeit einen Ausreiseantrag stellte. Dieser wurde genehmigt und Krug zog nach West-Berlin. Bis zu seiner Ausreise war er in seinem Umfeld von der Staatssicherheit beschattet worden.

Manfred Krug Fanny Krug
Manfred Krugs Musik entstand in den vergangenen Jahren oft in Zusammenarbeit mit Tochter Fanny.
©Sony Music/Magde Greßmann

Manfred Krug: Musik, Lyrik und Prosa

In der DDR war Krug neben der Schauspielerei auch für seinen Jazz-Gesang populär. Er wirkte an einigen Opern, darunter „Porgy and Bess“, in der Rolle des „Sporting Life“ an der Komischen Oper Berlin mit. Ab 1971 veröffentlichte er einige Langspielplatten mit anspruchsvollen, kunstvoll arrangierten Schlagern und Chansons. Die Texte dazu schrieb der Künstler selbst, jedoch unter dem Pseudonym Clemens Kerber.

Weiterhin erschien ein Jazz-Standard-Album: „Greens“. Besonderes Augenmerk ist hier auf den Song „Es steht ein Haus in New Orleans“ zu richten, welcher in Krugs Interpretation hohe Aufmerksamkeit gewann.

Auch heute noch sehr bekannt sind seine legendären Auftritte bei den Veranstaltungen „Lyrik-Jazz-Prosa“, von denen mehrere Mitschnitte veröffentlicht wurden. Krug rezitierte die Stücke „Die Kuh im Propeller“ und „Der Flaschenzug“, welche heute noch viele ehemalige DDR-Bürger auswendig können.

In der Bundesrepublik ist Manfred Krug zunächst weniger als Sänger bekannt. Das Album „Da bist du ja“ erschien 1979. Weiterhin gab es einige Wiederveröffentlichungen von CD’s, die bereits in der DDR aufgenommen worden waren.

Auf neueren Alben singt Manfred Krug oft gemeinsam mit seiner Tochter Fanny Krug. Manfred Krugs Musik ist verspielt, zärtlich und immer mit dem Hang zum Jazz. Leicht, mit wunderschönen und zum Schmunzeln anregenden Texten präsentiert Krug seine Lieder. Was den Musiker mit dem Schauspieler vereint ist seine Rolle als Kommissar Paul Stoever im Hamburger „Tatort“.

Manfred Krug: Tatort und Liebling Kreuzberg

Der Hamburger „Tatort“ und „Liebling Kreuzberg“ sind die bekanntesten Serien, an welchen Manfred Krug mitwirkte.

Von 1984 bis 2001 gab Manfred Krug 41 Mal den Hauptkommissar Paul Stoever im „Tatort“ des NDR. An seiner Seite: Charles Brauer in der Rolle des zweiten Hauptkommissars Peter Brockmöller. In den späteren Folgen wurde es zum Ritual, dass Stoever und Brockmüller jeweils eine Gesangseinlage darboten. Diese wurden gesammelt und erschienen im Jahr 2000 als Sammlung „Tatort, die Songs“ bei Warner Music. Charles Brauers und Manfred Krugs Tatort-Musik machte neben den charmanten Witzeleinen und Neckereien zwischen den Kommissaren das Besondere des Hamburger Tatorts in diesen Jahren aus. In einer Umfrage von 2008 wurde Krug, nach Götz George, zum beliebtesten Tatortkommissar gewählt.

Manfred Krug Tatort Charles Brauer
Manfred Krug und Charles Brauer in der Tatort-Folge „Pleitegeier“.
©NDR

Große Popularität erlangte Manfred Krug auch in der Rolle des eigenwilligen Rechtsanwalts Robert Liebling in der Fernsehserie „Liebling Kreuzberg“. Die Drehbücher zu den ersten drei Staffeln und der fünften Staffel schrieb der langjährige Freund und bekannte Schriftsteller Jurek Becker.

Manfred Krug: Diskografie

  • 1962: „Auf der Sonnenseite“
  • 1964: „Jazz und Lyrik“
  • 1965: „Manfred Krug und die Modern Jazz Big Band“
  • 1966: „Lyrik-Jazz-Prosa“
  • 1971: „Das war nur ein Moment“
  • 1973: „Ein Hauch von Frühling“
  • 1974: „Greens“
  • 1976: „Du bist heute wie neu“
  • 1979: „Da bist Du ja“
  • 1995: „Jazz-Lyrik-Prosa“
  • 1997: „Anthologie“
  • 1998: „Abgehauen, die Musik zum Film“
  • 2000: „Tatort – die Songs“ feat. Charles Brauer
  • 2000: „Evergreens – Das Beste von Manfred Krug 1962-1977“
  • 2000: „Deutsche Schlager
  • 2000: „Schlafstörung“
  • 2001: „Manfred Krug Live mit Fanny“ feat. Fanny Krug
  • 2002: „Der Weihnachtskrug“
  • 2003: „Sweet Nothings“ feat. Decebal Badila & Fanny Krug

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