„Gehen mit nichts“ –ARD-Star über seinen Herzstillstand

Mit 44 Jahren!

Bekannt aus der ARD-Serie „In aller Freundschaft“ spielt Julian Weigend einen Arzt, der täglich um das Leben seiner Patienten kämpft. Doch was viele nicht wissen: Auch er selbst stand schon an der Schwelle zwischen Leben und Tod. Nun sprach der 52-Jährige erneut offen über die wohl dramatischste Erfahrung seines Lebens.

Ernsthafte Worte auf der Theaterbühne

Aktuell steht Weigend in Weimar für Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ auf der Bühne. Gemeinsam mit Ehefrau Maya gab er dem ARD-Magazin Brisant ein Interview, in dem er sehr nachdenkliche Töne anschlug: „Wir kommen mit nichts, wir gehen mit nichts. Das letzte Hemd hat keine Tasche. Wir verdrängen den Tod ja auch, ist vielleicht auch ein Selbstschutz.“

Die Worte klingen nicht zufällig so eindringlich. Denn Weigend weiß aus eigener Erfahrung, wie nah das Ende sein kann. Eine verschleppte Erkältung, kombiniert mit Sport, hatte ihn vor einigen Jahren fast das Leben gekostet.

Herzstillstand mit 44 Jahren

Bereits 2019 hatte er in einem Interview mit Bild von seinem Zusammenbruch berichtet. 2016 wachte er eines Morgens mit heftigen Brustschmerzen auf. „Ich dachte: Ich bin doch noch kein Herzinfarkt-Kandidat! Ich treibe Sport, lebe gesund. Dann war ich weg. Ich hatte keine Luft mehr bekommen.“ Der Grund: eine Herzmuskelentzündung, ausgelöst durch Überlastung. Seine Frau Maya reagierte sofort, rief den Notarzt und begann mit Wiederbelebungsmaßnahmen. „Dann war ich schon im sogenannten Stillstand meines Organs des Herzens und dann war ich schon auf der anderen Seite“, erinnert er sich.

Weigend beschreibt, dass er den Kampf um sein Leben in einer Art außerkörperlichem Zustand miterlebte. „Ich habe Maya gesehen, wie sie versucht, mich wiederzubeleben“, erzählt er. Danach verbrachte er eine Woche auf der Intensivstation – eine Zeit, die seine Sicht auf das Leben nachhaltig verändert hat.

Heute blickt er mit Demut auf die zweite Chance. Der Schauspieler weiß: Ohne das schnelle Handeln seiner Frau hätte er den Herzstillstand wohl nicht überlebt. Und so wird die Rolle des „Jedermann“, der sich mit der Endlichkeit des Lebens auseinandersetzt, für ihn zu mehr als nur Theater – sie ist auch Spiegel seiner eigenen Geschichte.