Norbert Rier soll das Opfer eines Erpressungsversuchs geworden sein. Nach einem Bericht der Südtiroler Zeitung „Tagblatt Dolomiten“ hatte der Chef der Kastelruther Spatzen bereits im Jahr 2014 einen Drohbrief erhalten in dem stand er solle Geld bezahlen, „sonst passiert was“. Rier hätte ganze 700.00 Euro in ein Hotel in Meran bringen sollen, heißt es in dem Bericht. Am Montag machte Rier in diesem Fall seine Aussage vor einem Richter in Südtirol.
Geld ist nie geflossen
„Den Brief habe ich sofort meinem Anwalt übergeben und der ist damit zu den Carabinieri gegangen – vor der Geldübergabe“, wird Rier vom „Tagblatt Dolomiten“ zitiert. Dennoch sei ihm nicht ganz wohl gewesen bei der Sache, schließlich habe er nicht gewusst mit wem er es zu tun hatte. Die daraufhin eingeleiteten Ermittlungen der Polizei hätten dann aber relativ schnell Erfolg gehabt und zu einem Einwohner der Stadt Kastelruth geführt, der den Spatzen bereits bekannt gewesen sein soll.
Gab sich sogar als Manager aus
Der Beschuldigte soll dem Bericht zufolge bereits im Jahr 2011 Rier und seine Bandkollegen mit SMS belästigt haben. „Ich kenne ihn schon lange. Er war immer hier in Kastelruth, hat mal das, mal jenes gemacht – irgendwie hielt er sich eben über Wasser“, wird Rier von der Zeitung zitiert. Der Beschuldigte habe sich in Deutschland sogar als Manager der Band ausgegeben und Konzerttermine abgesprochen, die dann nicht stattfanden, erzählte er weiter.
„Im Nachhinein kann man darüber lachen – aber bei dem Erpresserbrief war mir nicht zu Lachen zumute“, erklärte Rier. Nun hofft der Spatzenchef, dass die Geschichte mit dem Gerichtsprozess ein Ende nimmt. Derzeit lautet die Anklage auf Erpressung, da Rier sich aber nicht mehr bedroht fühle, könnte die Anzeige auf Belästigung abgeschwächt werden – so das „Tagblatt Dolomiten“.
Anscheinend steht der Drohbrief auch in keinerlei Zusammenhang mit dem Einbruch in das Haus von Norbert Rier im Jahr 2015. Dabei war neben Bargeld auch das Auto der Tochter des Musikers gestohlen worden. Ansonsten war zwar niemand zu Schaden gekommen, dennoch wirkte Norbert Rier nach dem Eingriff in seine Privatsphäre durchaus mitgenommen.
