Das war der „Eurovision Song Contest“ 2014

ESC 2014: alle Kandidaten

Österreich siegt

Am 10. fand der 59. „Eurovision Song Contest“ statt. Wer alles teilgenommen hat und wer als ESC-Gewinner 2014 hervorging, erfahrt Ihr auf SchlagerPlanet

ESC 2014
Sorgte schon im Vorfeld für Kontroversen: die bärtige Lady Conchita Wurst.

Alle Künstler, alle Länder: Hier erfahrt Ihr, wer beim großen ESC-Finale in Kopenhagen dabei war. Die schönsten Balladen, die heißesten Outfits, die verrücktesten Shows - in unserem großen Kandidaten-Check könnt Ihr Euch einen Überblick verschaffen und nochmals die Highlights durchleben.

Ukrainischer Schluchzer für Deutschland: Elaiza

Elaiza - das sind die drei Mädels an Quetschkommode und Kontrabass, die in diesem Jahr mit „Is it Right“ für Deutschland angetreten sind.Die Band ist zunächst über den Wildcard-Contest als Aschenputtel beim Vorentscheid in Köln angetreten. Dort sorgten Elaiza für eine Überraschung, als es ihnen gelang, selbst berühmte Sänger wie Unheilig und Santiano auszubooten. In ihrem, von ukrainischen Schluchzern inspirierten Folk-Pop, geht es darum, wie schwierig es oft ist, Entscheidungen zu treffen. Is It Right - ist es richtig - fragen Elaiza deshalb in ihrem Song. Frontfrau Ela stammt aus der Ukraine, wo sie in ihrer Jugend bereits im Kirchenchor gesungen hat.

Kindheitserinnerungen aus Montenegro: Sergej Ćetković

„Moj Svijet“ heißt das Lied mit dem der Montenegriner Sergej Ćetković in Kopenhagen angetreten ist. Übersetzt bedeutet das „meine Welt“ und handelt von Kindheitserinnerungen – eine Szene am Meer, ein Mädchen, das mit den Eltern verreist und ihr bester Freund, der sie vermisst.

Sergej begann ebenfalls in seiner Kindheit mit dem Musizieren - lernte Klavierspielen und startete später als Keyboarder in verschiedenen lokalen Bands. Mittlerweile hat sich Sergej auf dem gesamten Balkan eine Fangemeinde erspielt. Mit Flöten und Geigen wurde für die schwere Ballade des Sängers der passende Boden ausgewalzt – ob er das Publikum damit auch im Finale überzeugen kann?

Ballade gegen Kindesmisshandlung András Kállay-Saunders für Ungarn

András Kállay-Saunders nimmt sich eines schweren Themas an: der Misshandlung von Kindern. Der Sohn eines Musikers aus Detroit und eines adeligen ungarischen Models wurde durch die ungarische Talentshow Megasztár bekannt.

András hat sich schon zuvor für die Teilnahme beim ESC beworben, letztes Jahr hatte es endlich geklappt. In der Ballade „Running“ thematisiert der Soul-Sänger das Flehen eines misshandelten Mädchens nach Hilfe - das Lied basiert auf einer wahren Geschichte, sagte er. Auf der Bühne wird sein Lied zudem durch eine starke Tanzperformance unterstützt.

Das Klischee der unerwiderten Liebe: Basim singt für Dänemark

Der 21-jährige Basim vertritt nach Emmelie de Forest in diesem Jahr Dänemark beim „Eurovision Song Contest“. Sein Programm: gute Laune! Mit seinem „Cliché Love Song“, einer Uptempo-Nummer mit Skat-Gesangseinlagen, reißt er einfach jeden mit.

Basim, der mit vollem Namen Anis Basim Moujahid heißt, ist der Sohn marokkanischer Einwanderer. Wie bei vielen Konkurrenten hat auch seine Karriere ihren Ursprung in einer Castingshow: Mit 15 Jahren erreichte der Künstler bei der dänischen Ausgabe der Sendung „X-Factor“ das Viertelfinale. Seitdem hat er bereits zwei Soloalben veröffentlicht. In seinem „Cliché Love Song“, den er übrigens selbst komponiert hat, geht es - wie so oft - um die unerwiderte Liebe zu einer Frau.

Der Mut zum Weitermachen: Spanien mit Ruth Lorenzo

Ruth Lorenzo ist vor ihrer Teilnahme beim spanischen ESC-Vorentscheid eine wagemutige Wette eingegangen: Sollte sie gewinnen, werde sie mit Haien schwimmen. Ihr Traum ging in Erfüllung und der von ihr komponierte Titel „Dancing in The Rain“ konnte sich im Vorentscheid durchsetzen und die Sängerin musste wohl oder übel Bekanntschaft mit den Haien im Madrider Zoo machen.

Ob die klassische Ballade, die mit großer Stimme und breitflächigen Geigenarrangements überzeugen will, Spanien den Sieg einbringt, wird sich zeigen. In dem Lied geht es um die schwierigen Phasen des Lebens, aber auch um den Mut zum Weitermachen. Die 31-Jährige aus dem spanischen Murcia sammelte erste Bühnenerfahrung bei Musicalauftritten und konnte sich in der britischen Ausgabe von „X-Factor“ einen Namen machen. Zu ihren Unterstützern während der Show gehörten Prominente wie Johnny Depp, Judi Dench und Premier Gordon Brown. Wenn das mal kein gutes Omen ist!

Die Tücken des Großstadtlebens: Emma Marrone für Italien

Eigentlich wollte Emma Marrone Sportlerin werden, aber als sie 2009 ihren ersten Plattenvertrag erhielt, war klar, dass sie ihr Leben nun primär der Musik widmen würde. „La mia città“ heißt das Lied, mit dem sie antreten wird - meine Stadt. In dem Song, der eine flotte Mischung aus rockigen Gitarrenriffs und Electropop ist, besingt sie die Tücken des Großstadtlebens.

Emma ist in Florenz geboren und im Süden Italiens aufgewachsen. Nachdem sie in verschiedenen Bands mitwirkte, bekam ihre Karriere durch die Teilnahme bei der Sendung Popstars richtig Schwung. Seitdem ist sie bereits mit dem US-Star Taylor Swift aufgetreten und sang beim Fußball Finale des Coppa Italia im Stadion Roms die Nationalhymne. 2013 hat sie ihr erstes Solo-Album mit dem Titel „Schiena“ herausgebracht, das in Italien doppelt Platin erhielt.

Mut, Stolz und der Umgang mit Krisen: Molly Smitten-Downes für Großbritannien

„Children Of The Universe“ ist ein Titel der sich trotz des catchy Refrains nicht ganz entscheiden kann, wo er hin will - Gospel-Chants wechseln sich mit rockigen Gitarren, klassischem Girlgroup-Pop und schmachtenden Geigenklängen ab.

Sängerin Molly Smitten-Downes stammt aus dem britischen Leicestershire und trat zuvor mit dem Euro-Dance-Projekt in Erscheinung. Trotzdem ist sie in Großbritannien noch relativ unbekannt, gilt als Newcomerin. In ihrem Song geht es um Mut, Stolz und den Umgang mit Krisen - ein Thema, das ganz und gar universell ist und sich wohl auch deshalb an die Kinder des Universums richtet.

Hipster-Hymne an den Schnurrbart: Twin Twin für Frankreich

Twin Twin sind eine der wenigen Bands des Contests 2014, die fast ausschließlich in ihrer Landessprache singen. „Moustache“, der Titel des Beitrags bedeutet auf Deutsch Schnurrbart . Das Lied ist eine Euro-Dance-Stampfnummer, die dem Hipster-Markenzeichen gewidmet ist: I want to have a moustache - ich will einen Schnurrbart.

Die Performance der drei Sänger fällt quietschbunt aus. Twin Twin konnten sich im französischen Vorentscheid gegen ihre Konkurrenten durchsetzen und traten letztes Jahr für Frankreich an.

Star-Wars-inspirierte Performance: Die Tolmachevy Twins für Russland

Im Halbfinale gab es Buhrufe aus dem Publikum als bekannt wurde, dass die russischen Zwillinge The Tolmachevy Twins mit „Shine“ ins Finale kommen. Anders als ihre berühmten Vorgänger Jedward präsentieren die beiden Teenager keine hyperaktive Show mit Monsterschulterpolstern. Trotzdem wird auch bei den Tolmachevy Twins dick aufgetragen - ihr klassischer Popsong wurde von einer Star-Wars-inspirierten Performance begleitet.

Die beiden Schwestern waren für die Teilnahme am „Eurovision Song Contest“ prädestiniert: 2006 gewannen sie im Alter von neun Jahren bereits den Junior-Wettbewerb des ESC. Mittlerweile haben sie an einem Musical mitgewirkt, ein eigenes Album herausgebracht und zahlreiche Konzerte gespielt.

Die große Konsensnummer: Aram Mp3 für Armenien

Aram Mp3s Beitrag „Not Alone“ scheint die große Konsensnummer des letzten Jahres zu sein. Fast möchte man meinen, dass der armenische Künstler alles ein bisschen zu perfekt machte - von seinem makellosen Gesangsvortrag, der Ballade mit den sehr zeitgeistigen Dubstep-Einlagen, bis zu den gebleichten Zähnen stimmte einfach alles. Das macht „Not Alone“ aber auch ein wenig austauschbar, manchmal sind eben auch ein schlechtsitzendes Kleid oder ein schiefer Ton vor lauter Aufregung sympathischer.

Armenien ist für seine erfolgreichen Beiträge bekannt - seit 2006 schaffte es das Land bereits sechs Mal ins Finale. Dieses Jahr mit Aram Sargsjan, so der bürgerliche Name des Sängers und Comedians.

Orientalische Klänge: Dilara Kazimova für Aserbaidschan

Wegen einiger angeblich verpatzter Töne gab es im Semi-Finale bereits Kritik an Dilara Kazimovas Beitrag. Dabei war ihr Lied „Start A Fire“ gleichzeitig eines der anspruchsvollsten Lieder im Jahr 2014. Die mit orientalischen Klängen angereicherte Ballade gewinnt durch Dilaras ausdrucksstarke Stimme an Plastizität. Streckenweise erinnern Gesang und Komposition sogar ein wenig an aktuelle Indie-Pop-Bands wie Sizarr.

Die Sängerin studierte an der Musikakademie in Baku und war zunächst Mitglied einer Rockband, bevor sie sich im dritten Anlauf für die Teilnahme am ESC qualifizieren konnte. Ihr Song „Start A Fire“ stammt aus der Feder eines schwedischen Komponistentrios, darunter Stefan Örn, der auch für den Siegertitel „Running Scared“ im Jahr 2011 verantwortlich war.

Sterben um zu leben: Valentina Monetta für San Marino

„Maybe“ ist einer der unzähligen ESC-Beiträge von Ralph Siegel. Das Lied, das von Valentina Monetta in einer Art Nachthemd vorgetragen wurde, ist angeblich eine seiner stärksten Kompositionen seit langem. Dabei handelt es sich um eine sehr klassische Ballade, die im Vorfeld hochgelobt wurde und als bestes Siegel-Lied seit langem gilt.

Ralph Siegel und Valentina Monetta arbeiten nicht das erste Mal zusammen - in Baku trat die Sängerin bereits mit einem Siegel-Lied an. Letztes Jahr nahm der Komponist zum 21. Mal beim „Eurovision Song Contest“ teil. Traurig und melancholisch ist der Text: „Ich muss sterben, um zu leben. Und ich werde all diesen Schmerz und dieser Verzweiflung in meinem Herzen verzeihen“, singt Valentina.

Uhrwerk und Hamsterrad: Maria Yaremchuk für die Ukraine

Mit einem Tänzer im Hamsterrad trat die süße Ukrainerin mit den großen Kulleraugen an. Die ausgefallene Performance dürfte Maria Yaremchuk und ihrem Song „Tick Tock“ beim Finale auf jeden Fall einige Aufmerksamkeit verschafft haben. Das Lied ist ein zeitgemäßer, frischer Popsong, in dem das Ticken einer Uhr metaphorisch für den Herzschlag der Sängern steht.

Maria ist die Tochter eines in der Ukraine sehr berühmten Sängers und Schauspielers und bezeichnet sich selbst als unpolitisch. Angesichts der Unruhen erwacht jedoch auch in ihr die Patriotin: Sie singe für ihre Landsleute und sei in Gedanken während des Eurovision bei ihnen, so Maria.

So ein Käse – Kuchen! Teo für Weißrussland

Wenn Teo aus Weißrussland auf der Bühne steht, erlebt der Boyband-Pop ein Revival: Mit gekonnten Tanzeinlagen, einem absoluten Ohrwurm-Refrain und süßem Lächeln konnte der Sänger im zweiten Semi-Finale überzeugen. Inhaltlich ist das Lied „Cheesecake“ eine klassische Emanzipations-Nummer: Der Sänger erklärt seiner Freundin, warum er nicht mehr ihr süßer Käsekuchen, sprich nicht mehr mit ihr zusammen sein will.

Der 31-Jährige, der mit richtigem Namen Juri Vaschuk heißt, spielte bereits als 17-Jähriger mit dem Akkordeon gemeinsam mit dem weißrussischen Nationalorchester. Später machte er sich einen Namen als TV-Host und landete schließlich beim ESC. Wilde Partys wurden ihm übrigens offiziell von seiner Plattenfirma untersagt: Er darf keinen Alkohol und keine Zigaretten konsumieren und auch sein Gewicht darf sich nicht verändern.

Keine Vorurteile - Pollapönk für Island

Die isländische Gruppe Pollapönk traten 2014 mit fröhlichem Punkrock an: „No Prejudice“ heißt das Lied der knallbunten Truppe. Mit dem Lied wollen die Isländer sich für mehr Toleranz einsetzen, „no prejudice“ bedeutet „kein Vorurteil“. Egal ob dick oder dünn, im Inneren sind wir alle gleich, heißt es in dem Lied.

Das Projekt wurde von Haraldur Freyr Gislason und Heidar Orn Kristjansson speziell für Kinder komponiert. Mittlerweile kennen in Island nicht nur Kinder die Band, sondern auch viele Erwachsene: Die erste Platte „Pollapönk“ wurde ein Riesenerfolg in ihrer Heimat.

Harte Schale, weicher Kern: Carl Espen für Norwegen

Die kraftvolle Ballade „Silent Storm“ hat Carl Espens Cousine Josefine Winter für ihn geschrieben. Josefine ist in Norwegen ein bekannter Popstar und fand, dass die Leute endlich die Stimme ihres Cousins kennenlernen sollten. Das Lied erntete im Norwegischen Vorentscheid Begeisterungsstürme und konnte sich auch für das Finale qualifizieren.

Carl Espen ist ein rauer Kerl mit weichem Kern: Er war beim Militär, musste zum Einsatz in den Kosovo und lernte später als Handwerker mit Holz und Glas zu arbeiten und ist Türsteher in einem Rockclub. Dank seiner Cousine durfte er beim ESC auch seine sanfte Seite zeigen.

Der längste Ton: Paula Seling & Ovi für Rumänien

„Miracle“ heißt der Song des rumänischen Duos Paula Seling & Ovi, zu deutsch Wunder. Und die Stimmgewalt von Sängerin Paula Seling grenzt wahrhaftig an ein Wunder: 18 Sekunden lang hielt sie einen Ton bei ihrem Auftritt im Vorentscheid, schraubte ihn höher und höher. Das Lied ist eine Dance-Pop Hymne und auf der Bühne wird es mithilfe eines kreisrunden Pianos präsentiert.

Das Duo ist schon zuvor beim „Eurovision Song Contest“ angetreten: 2010 holten sie in Oslo einen guten dritten Platz. In Rumänien ist Paula Selig längst ein Star - sie gewann den renommierten Musikwettbewerb Cerbul de Aur, war Jurorin in der Show „X-Factor“ und trat als Support-Act des US-Stars Beyoncé auf.

Vollbusige Mädchen beim Butterstampfen: Donatan & Cleo für Polen

Mit „My Slowianie (Slavic Girls)“ inszenierten Donatan & Cleo einen der aufsehenerregendsten Auftritte in diesem Jahr: Vollbusige Mädchen in slawischer Tracht stampfen Butter und dazu tappt Cleo im kurzen Röckchen. Das Lied war bereits im Vorfeld ein Riesenerfolg auf Youtube und schaffte es auch beim ESC in die Top 10. Ursprünglich sei „My Slowianie“ als Gag entstanden, erzählt Produzent Jonathan, aber dann sei der Titel doch zu gut gewesen, um ihn in der Schublade verstauben zu lassen.

Steht auf! Freaky Fortune feat. Risky Kidd für Griechenland

„Rise Up“, steht auf, heißt der griechische Beitrag von Freaky Fortune feat. Risky Kidd. Das Lied, das aus einer Mischung aus Electro-Beats, Rap und Balkan-Beats besteht, geht super in die Füße und transportiert auch gleichzeitig eine hoffnungsvolle Message an unsere griechischen Mitbürger. Das wirtschaftlich immer noch stark gebeutelte Land hatte Schwierigkeiten überhaupt einen Teilnehmer zum ESC zu entsenden. Wunderbar, dass es dennoch geklappt hat und die Performance mit einem Trampolinkünstler kann sich ebenfalls sehen lassen. Die junge Truppe ist im Internet bereits erfolgreich gewesen, als sie einen von US-Blogger Perez Hilton ausgerichteten Wettbewerb gewann.

Der Phoenix aus der Asche: Conchita Wurst für Österreich

„Rise Like A Phoenix“ hieß der ESC-Beitrag aus Österreich. Interpretin Conchita Wurst singt mit divenhafter Grandezza diese James-Bond-taugliche Ballade und erntete bereits im zweiten Halbfinale laute Jubelstürme aus dem Publikum.

Thomas Neuwirth, wie Conchita im echten Leben heißt, trat erstmals bei der Castingshow „Starmania“ in Erscheinung, wo er den zweiten Platz holte. Bei der TV-Sendung „Die große Chance“ trat er dann mit Frauenkleidern und Bart, als Conchita Wurst auf. Zur Bedeutung seines ungewöhnlichen Künstlernamens sagt Neuwirth: „Eigentlich ist es Wurst, wie man aussieht und woher man kommt. Einzig und allein der Mensch zählt.“ Aber nicht alle sind begeistert von der Kunstfigur Conchita: In Weissrussland und Russland gab es Proteste gegen ihre Teilnahme.

Die Helene Fischer Schwedens: Sanna Nielsen

Sie gilt als die Helene Fischer Schwedens: Sanna Nielsen. Die 55-Jährige trat mit der eingängigen Ballade „Undo“ an. Und wie so oft bewiesen die Schweden einmal mehr, dass sie ein Händchen für guten Pop haben - kaum ein anderer Song ging im ersten Halbfinale so gut ins Ohr wie dieser. Sanna Nielsen ist eine der erfolgreichsten Sängerinnen des Landes. Sie landet regelmäßig an der Spitze der schwedischen Charts und hat bereits neun Alben veröffentlicht. Ihr Beitrag „Undo“ stammt aus der Feder des Komponisten Fredrik Kempe, der bereits zahlreiche Beiträge für den ESC komponiert hat.

Flötenklänge für Slowenien: Tinkara Kovač

Die Flötistin Tinkara Kovač trat 2014 mit dem Lied „Spet (Round and Round)“ für Slowenien an. „Spet“ ist eine eingängige Power-Ballade, die von Tinkara mit einem Querflötenspiel eingeleitet wird.
Die Künstlerin studierte am Musikkonservatorium in Triest und gewann mit ihrem Debütalbum 1997 den wichtigsten slowenischen Musikpreis und spielte am Petersplatz in Rom vor 180.000 Menschen. Die Bühnenerfahrung merkte man ihr auch bei ihrem Auftritt im Finale an.

Stadionrock aus Finnland: Softengine

Die Schülerband Softengine aus Finnland ist zwar noch ganz am Anfang ihrer Karriere, ihr Lied „Something Better“ kann sich aber schon jetzt mit Rockgrößen wie den Killers messen. Das Lied war eine erfrischende Abwechslung beim „Eurovision Song Contest“, da Stadionrock sonst gar nicht geboten war. Es dominierten, wie auch schon in den Jahren zuvor, Balladen und Eurodance-Nummern.

Die Band wurde 2011 im finnischen Seinäjoki gegründet und nahm bereits an diversen Bandcontests teil. Sie nahmen an dem renommierten Vorentscheid Uuden Musiikkin Kilpail teil, bei dem sich jedes Jahr unterschiedliche und innovative Künstler präsentieren. Die Band, die durchaus das Potential hat, Teenagerherzen zu brechen, ging als Sieger hervor und konnte sich auch beim Semifinale schließlich behaupten.

Sternenjäger für die Schweiz: Sebalter

Die Schweiz setzte wieder auf einen bodenständigen Beitrag: Sebalter heißt der Künstler, der die Helveten am Samstag in Kopenhagen vertreten hatte. Sein Song „Hunter Of Stars“ ist eine leichte Folk-Nummer, die mit Banjogedengel und Pfeifen begleitet wird. Sänger Sebalter trägt dazu schlichte Wurzelseppklamotten und legt auf der Bühne auch eine Geigeneinlage hin.

Musik ist für den Tessiner eigentlich nur ein Hobby: Hauptberuflich ist er Wirtschaftsanwalt in Lugano. Dies sei, so Geballter, seine rationale Seite - die kreative Seite lebe er mit der Musik aus.

Ein Lied über die niemals Heimgekehrten: Firelight für Malta

Und noch mehr Folk-Pop: Firelight gingen für Malta mit dem Lied „Coming Home“ an den Start. In dem Lied geht es um all jene, die nie nach Hause kamen. In dem offiziellen Video zu „Coming Home“ wird passend zum Thema der Erste Weltkrieg thematisiert, der vor genau hundert Jahren, im Juni 1914 mit der Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand seinen Ursprung nahm.

Für Sänger Richard ging mit der Teilnahme am ESC ein langgehegter Traum in Erfüllung: Bereits 2003 und 2005 hatte sich die Band für die Teilnahme am „Eurovision Song Contest“ beworben und 2014 klappte es endlich!

Die Ruhe nach dem Sturm: The Common Linnets

The Common Linnens traten für die Niederlande mit der stimmigen Rockballade „Calm After The Storm“ an. Das beutetet die Ruhe nach dem Sturm und das Lied steht für guten, handgemachten Gitarrensound. Gemeinsam mit den schönen Stimmen der Sänger Ilse DeLange und Waylon wird das Ganze zu einer runden Geschichte.

Die beiden haben schon als Teenager zusammen komponiert und sich später Karrieren als Solo-Musiker erarbeitet. Das erste gemeinsame Album der beiden wurde in der Country-Hochburg Nashville produziert und erschien kurz vor dem Contest.

ESC 2014: Gewinner des Jahres

  • Platz 1. Österreich: Conchita Wurst
  • Platz 2. Niederlande: The Common Linnets
  • Platz 3. Schweden: Sanna Nielsen
  • Platz 4. Armenien: Aram Mp3
  • Platz 5. Ungarn: András Kállay-Saunders
  • Platz 6. Ukraine: Maria Yaremchuk
  • Platz 7. Russland: Tolmachevy Sisters
  • Platz 8. Norwegen: Carl Espen
  • Platz 9. Dänemark: Basim
  • Platz 10. Spanien: Ruth Lorenzo
  • Platz 11. Finnland: Softengine
  • Platz 12. Rumänien: Paula Seling & Ovi
  • Platz 13. Schweiz: Sebalter
  • Platz 14. Polen: Donatan & Cleo
  • Platz 15. Island: Pollapönk
  • Platz 16. Weißrussland: Teo
  • Platz 17. Großbritannien: Molly Smitten-Downes
  • Platz 18. Deutschland: Elaiza
  • Platz 19. Montenegro: Sergej Ćetković
  • Platz 20. Griechenland: Freaky Fortune feat. Risky Kidd
  • Platz 21. Italien: Emma Marrone
  • Platz 22. Aserbaidschan: Dilara Kazimova
  • Platz 23. Malta: Firelight
  • Platz 24. San Marino: Valentina Monetta
  • Platz 25. Slowenien: Tinkara Kovač
  • Platz 26. Frankreich: Twin Twin
Susanne Dickhardt
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