„ESC“: Unglaubliche Auftritte

„ESC“: Die verrücktesten Auftritte und Songs – Teil 2

Noch verrückter

Wenn in Stockholm der 61. „ESC“ über die Bühne geht, werden auch sicher diesmal wieder ein paar verrückte Beiträge aus ganz Europa dabei sein. Schon immer gab es sehr kreative Ideen, um die Jury oder die Zuschauer zu überzeugen.

ESC Wien Rathaus Village
Diese Omas sorgten für Begeisterung.

In unserem ersten Teil über die verrücktesten Auftritte haben wir für Euch bereits in die „ESC“-Geschichte zurück geblickt und so manches „Schmankerl“ gefunden. Aber es gibt noch mehr!

Prickelnder Auftritt

Immer wieder versuchten Länder mit prickelnder Erotik die Jury oder die Anrufer für sich zu gewinnen. Zuletzt sorgte Polen 2014 für einen Skandal. In knapper Tracht bekleidete junge Frauen gingen auf der Bühne häuslichen Tätigkeiten, wie Butterschlagen oder Wäsche waschen nach. Aber schon 1957 versuchte man mit der Liebe den Sieg zu erreichen: Die Dänen Birthe Wilke und Gustav Winckler sangen ein Lied vom Abschied eines Matrosen. Natürlich wurde Gustav Winckler stilecht von seiner Gesangspartnerin mit einem innigen Kuss verabschiedet.

„Ik ben verliefd“ von Sieneke

2010 sendeten die Niederländer die niederländische Sängerin Sieneke nach Oslo, um gegen Lena anzutreten. Doch dazu sollte es gar nicht kommen. Im Halbfinale schied „Ik ben verliefd“ bereits zur Überraschung vieler Zuschauer aus. Verrückt an diesem Song war besonders der Text: Mit dem Sound der 70er brannte sich das Shalalie in die Köpfe Europas.

„Shalalie shalala, shalalie shalala,

het gaat niet uit mn kop

Shalalie shalala, shalalie shalala,

ik sta dr s morgens mee op“

Mit nur einer einfachen Textzeile zu begeistern, haben zuvor schon viele versucht. 1968 trat in Großbritannien Massiel mit „La, La, La“ an und holte den Sieg auf die iberische Halbinsel. Das Lied sollte eigentlich von dem Katalanen Joan Manuel Serrat gesungen werden. Jedoch war es nicht möglich dieses Lied auf Katalanisch zu singen und daher übernahm Massiel die Rolle der Interpretin.

Eine ähnliche sinnfreie Stelle hatte der Song von Schweden 1984. Der Song wurde aus Versehen unter seinem Arbeitstitel „Diggi-loo Diggi-ley“ eingereicht. Es schadete der Gruppe aber nicht: Herreys holte den Sieg in Luxemburg. Die Texterin Britt Lindeborg wurde jedoch immer wieder kritisiert.

„Party for everybody“ von Buranowskije Babuschki

Nachdem es zuvor immer wieder Kritik in Westeuropa gegeben hatte, dass sich die osteuropäischen Länder die Punkte zuschieben würden und dadurch ungerechtfertigt siegen konnten, gab es 2012 einen russischen Beitrag, dem viele den Sieg gegönnt hätten.Die Omas landeten in Baku aber nur auf zweiten Platz. Sie hatten auf der Bühne zu ihrem Hit „Party for Everybody“ gebacken und in ihren udmurtischen Trachten getanzt. Dabei war die Combo aber nicht mal komplett. Einige durften nicht performen, da laut „ESC“-Regeln nur sechs Teilnehmer auf die Bühne dürfen. Mit ihrer Musik wollten die Omas Geld für die Renovierung ihrer Kirche sammeln.

Doch schon 1966 versuchten die Teilnehmer durch Tracht zu überzeugen. Der in Schottland geborene Kenneth McKellar trug bei „A Man without Love“ als bisher erster und vermutlich einziger Teilnehmer einen Kilt. Damit erreichte er in Luxemburg nur den neunten Platz.

„Refrain“ von Lys Assia

1956 wurde der „Grand Prix d’Eurovision de la Chanson“ ins Leben gerufen. Jedes der sieben teilnehmenden Länder durfte damals zwei Beiträge entsenden. Doch als die schweizerische Teilnehmerin Lyn Assia mit „Refrain“ den Gewinnersong präsentierte, stand eine äußerst zweifelhafte Siegerin auf der Bühne. Damals stimmten nur Jurys ab. Die Abstimmung war geheim und die Unterlagen wurden nach der Veranstaltung vernichtet. Aus Kostengründen hatte die zweiköpfige schweizerische Jury die Abstimmung für Luxemburg übernommen.

„Irlande Douze Pointe“ von Dustin the Turkey

2008 ging es tierisch zu. Ein singender Truthahn namens Dustin versuchte mit dem vielsagenden Song „Irlande Douze Pointe“ den Sieg für Irland in Belgrad zu holen. Im Halbfinale schied der Song aber bereits aus und konnte den Gewinn nicht für sich verbuchen.

Fan-Ansturm

Mehrmals in der „ESC“-Geschichte gab es einen ungewollten Fanansturm. 1964 stürmte in Kopenhagen ein Fan während des belgischen Beitrags auf die Bühne und rief „Nieder mit Franco. Nieder mit Salazar“. 2010 stürmte ein Fan beim Finale ebenfalls auf die Bühne. Er machte bei der Choreografie der Spanier mit und es war erst unklar, ob er nicht vielleicht doch zum Auftritt gehört. Daniel Diges durfte seinen Titel „Algo pequenito“ daher nach allen Teilnehmern noch einmal singen.

Video: Auch Stefan Raab begeisterte mit Verrücktheit

Stefan Raab war auch als Musiker erfolgreich.
©Youtube/MySpassde
Ansgar Gersmann
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