Howard Carpendale: „Wann ich aufhöre, entscheide ich“

„Das ist unsere Zeit“: Howard Carpendale im Interview 2015

Im Interview

Im März hat er sein Album „Das ist unsere Zeit“ veröffentlicht, im Herbst steht die dazugehörige Tour an. Mit SchlagerPlanet sprach Howard Carpendale über die CD, das Verhältnis zu seinem Publikum und was er von so manchem Journalisten hält.

Howard Carpendale Interview
Howard Carpendale geht ab Herbst auf Tour durch 28 Städte.

Es könnte derzeit nicht besser laufen für Schlagerstar Howard Carpendale. Im nächsten Jahr feiert er seinen 70. Geburtstag, steht seit fast 50 Jahren auf der Bühne. „Eine lange Zeit, aber wenn ich den Job nicht lieben würden, würde ich schon lange etwas anderes machen, sagte der Sänger im Interview mit SchlagerPlanet.

Es ist seine Zeit

Die Zeile meines Albums 'Das ist unsere Zeit' ist einfach toll, sagt Carpendale selbstbewusst. „Es spricht die Leute an, damit bin ich ganz nah an meinem Publikum dran. Wir sind ja auch ein Stück diesen Weg gemeinsam gegangen und hoffentlich wird mein Publikum mit mir diesen Weg auch in Zukunft weiter zusammen gehen.“ Dennoch habe die Zeile noch eine viel größere Bedeutung. „Ich glaube einfach, dass wir in einer Zeit leben, in der wir uns sehr bewusst machen müssen, wie wir handeln. In der wir einfach viel bewusster leben müssen.“

Die Arbeit an seinem aktuellen Album hat dem Sänger viel abverlangt. „Ich habe das Gefühl, dass wir eine sehr moderne Platte gemacht haben. Ich habe auf viele kleine Details geachtet. Auf diesem Album sind hundert Prozent Howard Carpendale, mehr von mir hat es auf einer Platte nie gegeben. Es steht nicht umsonst 'Overseen by Howard Carpendale' auf der CD. Ich war beim gesamten Entstehungsprozess dabei, habe alles überwacht, meinen Input gegeben. Es ist ein sehr authentisches Album.“

Howard Carpendale singt „Worauf warten wir“.
©Electrola - Universal Music

„Das Geschäft ist härter geworden“

Darauf angesprochen, wie sich das Musikgeschäft in den vergangenen 50 Jahren gewandelt hat, sagte Howard Carpendale: „Es ist nicht mehr wie früher, dass man ganz schnell bei Gold- oder Platinschallplatten ist. Um dahin zu kommen, braucht es heutzutage viel Kleinarbeit, es ist härter als noch vor ein paar Jahren. Aber der Erfolg des Albums gibt uns und der vielen Arbeit, die wir in die Songs gesteckt haben, absolut recht.“ Über die Jahre sind seine Texte erwachsener geworden. „Ich mache keinen Party-Schlager, dafür haben meine Songs und Texte Tiefgang.“

Ans Aufhören und somit einen erneuten Abschied von der Bühne denkt Carpendale derzeit nicht. „Meine Motivation, warum ich immer noch auf der Bühne stehe, ist der Respekt, der mir als Künstler von meinem Publikum entgegengebracht wird. Ich darf da oben regelmäßig Gänsehautmomente erleben. Ich mache meinen Job schon lange nicht mehr des Geldes wegen.“ Was ihn wirklich ärgere, sind so manche Geschichten in der Klatsch-Presse. Erst kürzlich bat ihn ein Stern-Journalist in seinem Artikel endlich seine Karriere zu beenden. „Das war eine Frechheit. Dass jemand sich hinsetzt und so einen Nonsens schreibt, mich damit angreift und das ohne Grund, das geht so nicht. Klar, die Jungs haben Stress, müssen Texte liefern, aber wann ich aufhöre, entscheide immer noch ich selbst. “

Im Herbst beginnt die Tour

Ab Herbst ist Howard Carpendale auf großer Tournee. 28 Konzerte stehen auf dem Plan. „Ich habe für die neue Tour einen roten Faden gefunden, der vorbei an meinen alten Hits zu den Songs meines aktuellen Albums führt. Die Platte ist einfach perfekt, um daraus eine Show zu machen, die ich mit Oldies ausschmücken kann.“

Tickets für die „Das ist unsere Zeit“-Tour von Howard Carpendale gibt es hier

Seine Fans freuen sich bereits auf die Konzerte und diskutieren jede Meldung ihres Stars in den Fangruppen auf Facebook. „Facebook macht es möglich, direkt mit den Leuten zu reden. Das macht mir sehr viel Freude. Feedback zu meinen Liedern und den Konzerten zu bekommen, ist mir unheimlich wichtig. Es ist auch eine Möglichkeit, auf Fragen und Gerüchte zu antworten. Früher ist man damit immer verärgert zum Anwalt gegangen, heute kann ich so etwas eben auch über soziale Netzwerke regeln.“

Caroline Staude
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