Schon Ende des letzen Jahres signalisierte uns der Badener mit seiner Single „Der Mann an deiner Seite“, dass in diesem neuen Jahrzehnt mit ihm zu rechnen ist. Im Januar erschien dann das neue Album „Laut & Lais“. Im Interview mit SchlagerPlanet-Chefreporterin Daniela Kerscher erzählt der sympathische Schlagersänger aus seinem Privatleben und von seinen Schutzengeln, die ihn schon so manches Mal gerettet haben.
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SchlagerPlanet: Erzählen Sie bitte von Ihren lauten und leisen Momenten im Privatleben...
Christian Lais: Wenn ich zu Hause bin, bin ich eigentlich der ruhigere Genießer-Typ, der Kerzen anzündet, bei einem Glas Rotwein im Buch schmökert, die Post bearbeitet oder Filme guckt, die ich mir aufgenommen habe. Oder ich spiele mit meiner Katze Angelo, die mich schon lange nicht gesehen hat. Zu den leisen Momenten zählt auch, wenn ich in der Badewanne sitze, mit einem Glas Sekt und einfach nur schöne Musik höre. Dabei kann ich prima entspannen. Diese Auszeiten nehme ich mir auch, weil draußen alles so hektisch und wild ist. Ich gehe gern raus, gebe auf der Bühne mein Bestes und komme dann auch gerne wieder nach Hause.
Dieter Bohlen bringt ihn zum Schmunzeln
SchlagerPlanet: Welche Bücher lesen Sie zur Zeit?
Christian Lais: Ich bin nicht der Romanleser, ich lese einfach, was mich berührt. Jetzt, wo Dieter Bohlen gerade wieder auf Sendung ist und er auch wieder eine Tournee gespielt hat, habe ich wieder in seiner Autobiografie geschmökert. Da muss man nicht viel denken, man kann dabei aber schmunzeln. Eigentlich war er ein Musiker, den keiner haben wollte, ging mir ja damals auch so. Doch er hat gekämpft und den unbändigen Willen gezeigt. Ich glaube so bin ich auch – allerdings nicht millionenschwer.
SchlagerPlanet: Und wobei wird’s schon mal lauter zu Hause in Kandern (Südbaden)?
Christian Lais: Die lauten Momente gibt’s dann, wenn ich zu Hause am Werkeln oder am Kochen bin. Da läuft dann auch Musik von Tina Turner und Bon Jovi. Da passiert es dann schon mal, dass die Nachbarin sagt: „Könntest du mal ein bisschen leiser machen …“ Wenn ich dann meine Gäste einlade und wir kochen zusammen, dann wird’s auch lauter …
SchlagerPlanet: Was kocht ihr?
Christian Lais: Das machen wir meist spontan. So kann es mal italienisch, chinesisch oder gutbürgerlich sein. Manchmal bereite ich auch schnell im Backofen Kartoffelscheiben mit Pilzen, Tomaten, Knoblauchsoße und Gewürze zu. Dazu gibt’s einen kleinen Salat. Oder auch mal nur eine Wurstplatte mit Speck aus dem Schwarzwald.
SchlagerPlanet: Da spricht natürlich wieder das Herz des Metzgers…
Christian Lais: Ja, die Liebe zur Heimat und zur jeweiligen Region. Wenn ich in verschiedenen Bundesländern unterwegs bin, probiere ich auch die regionale Küche. Ich war jetzt gerade in Hessen, da gab es Handkäs mit Musik, in Thüringen esse ich natürlich die original Thüringer Bratwurst und zu Hause mag ich’s natürlich gern badisch.
Schatten auf der Seele
SchlagerPlanet: In welchen Bereichen des Lebens lagen Schatten auf Ihrer Seele?
Christian Lais: Es gab schon viele Schatten. Den ersten Schatten, den ich erleben musste, war der Verdacht, dass ich einen Tumor auf den Stimmbändern habe. Das war natürlich ein riesengroßer Schicksalsschlag, wo ich abends im Bett gelegen bin und gesagt hab': Alles, was jetzt so schön begonnen hat, soll jetzt vorbei sein?! Das hat mich ganz schön aus dem Rhythmus gebracht. Plötzlich war da die Angst davor, dass ich nicht mehr singen kann. Dass ich meinen Lebenstraum nur ein Jahr leben durfte! Es ist zum Glück gut ausgegangen. Ich gehe einmal im Jahr zur Kontrolle nach Freiburg.
Der nächste lange Schatten war der Verlust meiner Mutter, die ja ganz schnell und unverhofft verstorben ist. Ihr Tod hat mich sehr tief heruntergezogen, weil ich sie nicht mehr sehen und ich nicht mehr von ihr Abschied nehmen konnte. Damit werde ich bestimmt noch einige Jahre hadern, doch der Verlust hat natürlich auch die Familie enger zusammengeschweißt. Mittlerweile ist es über drei Jahre her, man sieht, wie schnell die Zeit vergangen ist.
SchlagerPlanet: Sie haben schon zweimal einen Schutzengel gehabt. Insbesondere während Ihres Karibik-Aufenthalts vor ein paar Jahren…
Christian Lais: Ja, da standen mir viele Schutzengel zur Seite. Plötzlich hatte ich heftige Krämpfe, ich wusste nicht, was es ist. Divertikel, Darmverstülpungen und die können platzen. Da musste ich mich operieren lassen. Während der OP stellte der Arzt fest, dass mein Darm schon Tage zuvor geplatzt war. Da ich gerade aus der Karibik kam, musste das schon dort geschehen sein. Die Ärzte hatten allerdings nach den MRT-Bildern operiert, die jedoch bereits ein paar Wochen zuvor gemacht wurden. Nachdem ich aus der Narkose aufgewacht war, kam der Arzt und meinte: „Sie haben ein Riesenglück gehabt!“ 20 Zentimeter meines Darmes musste entfernt werden. Mein Glück war, dass die Milz sich über den Darm gelegt hatte. So hatte ich auch keine Schmerzen. Wenn das nicht so gewesen wäre, wäre ich vielleicht nicht mehr aus der Karibik zurückgekehrt.
SchlagerPlanet: Müssen Sie seit Ihrer Darm-OP bei der Ernährung auf etwas achten?
Christian Lais: Am Anfang musste ich natürlich Schonkost halten. Dann hat mir mein Arzt gesagt, ich solle peu a peu immer wieder etwas dazu nehmen. Ich muss sagen, ich habe heute überhaupt keine Probleme mehr. Das Einzige, was ich merke, sind Unterschiede bei der Milch. Da habe ich auch schon mal an Laktoseintoleranz gedacht, wobei das, denke ich nichts mit meiner Darm-OP zu tun hat.
SchlagerPlanet: Wie dankbar Sie sind, spürt man in Ihren neuen Liedern. Worin liegt dieses Mal der Zauber Ihrer leisen Balladen?
Christian Lais: Eine meiner schönsten Balladen heißt „Warum bist du hier“? Es handelt von zwei reiferen Menschen, die sich in der Bar treffen, sie erzählen sich quasi ihre Lebensgeschichte, aber keiner lässt sich in die Karten gucken. Irgendwann sagt er zu ihr: „Warum bist du eigentlich hier? Kannst du nicht schlafen?“ Dieser Titel hat mich so berührt, es war nur mit Klavier gespielt. Da hab’ ich zu meinem Produzenten gesagt: „Wir müssen die Nummer aufbauen, sie fängt so toll an. Wir müssen da noch Oboe, Klarinette und Orchester reinbringen.“
Und ich hab’ meinen Fans zwei Geschenke gemacht. Mit dem ersten Titel auf meinem neuen Album, „Und das ist erst der Anfang" sage ich meinen Fans DANKE. Meine Fans haben mich gehalten, wenn ich geflogen bin, …“ und deswegen, habe ich für Sie in meiner Fanbox noch eine ganz besondere Überraschung - eine Single mit dem Titel „Weil das mein Leben ist“.
SchlagerPlanet: Danke für das Gespräch!