Stars setzen klares Statement in Flüchtlingsdebatte

Joko & Klaas: Kampagne #mundaufmachen – Stars im Flüchtlingseinsatz

#mundaufmachen

Die steigenden Flüchtlingszahlen sind derzeit ein heiß diskutiertes Thema. Die virale Kampagne #mundaufmachen setzt ein Zeichen gegen den aufkeimenden Fremdenhass. Auch Stars schließen sich ihr an – allen voran Joko und Klaas.

Joko und Klaas Flüchtlinge #mundaufmachen
Joko und Klaas sind bekannt dafür, zur provozieren. Dieses Mal nutzen sie dieses Image für den guten Zweck.

Neben der griechischen Schuldenfrage und der Ukrainekrise diskutiert die Welt aktuell vor allem über den Umgang mit den stetig ansteigenden Flüchtlingsströmen gen Europa. Die Entertainer Joko und Klaas setzten vorgestern mithilfe eines Videos ein Zeichen gegen den Fremdenhass und engagierten sich damit innerhalb der Kampagne #mundaufmachen. Auch einige Stars teilten ihren Beitrag und sprachen sich für die Flüchtlingshilfe aus.

Joko und Klaas werden doch „wohl mal was sagen dürfen“

Natürlich sind die Entertainer Joko und Klaas nicht das naheliegendste Beispiel für moralisches Verhalten, dies räumen sie zumindest gleich zu Beginn ihres Videobeitrages ein. Warum sie sich aber dennoch für die Flüchtlinge positionieren und somit auch politisch Stellung nehmen, hat einen ganz simplen Grund: Sie haben 1,7 Millionen Facebook-Fans, zig Zuschauer bei ihrer Show und tausende Follower auf Twitter und damit eine enorme Reichweite für ihre Botschaft.

Die Kraft der viralen Verbreitung nutzen die zwei Entertainer also um gegen den derzeitig aufkeimenden Fremdenhass ein Statement zu setzen und die Praxis zeigt: Es funktioniert! Bislang haben das Video fast zwei Millionen Menschen gesehen, ihr Facebookbeitrag wurde gut 25.000 Mal geteilt und knapp 60.000 Mal geliked (Stand 27.08.2015).

Joko und Klaas sind sich durchaus im Klaren, dass ihr Beitrag nicht zwangsläufig für eine Aufrüttelung der Gesellschaft sorgen wird, wappnen sich gegen einen möglichen Shitstorm und Entfreundungen bei Facebook, aber vertreten gegenüber den „Ich-bin-zwar-kein-Nazi-aber-…-Idioten, diplomierten Wahrheitskennern, Hobbyprovokateuren und Intelligenzflüchtlingen“ eine ganz klare Meinung:

Früher war man Punk, wenn man provozieren wollte, heute ist man Patriot. Aber nennt Euch, wie Ihr wollt und fühlt Euch ruhig wie William Wallace persönlich, Ihr bleibt erbärmliche Trottel, die sich auf Kosten der Ärmsten der Armen profilieren wollen!“

Weiter heißt es: „Ihr seid die Dummheit, das schwächste Glied in der Kette, die Peinlichkeit, die eine Demokratie, eine Fernsehshow oder eine Facebook-Seite wohl leider ertragen muss.“ Das Video postete das Entertainer-Duo mit den Worten: „Um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen, werden Joko und Klaas doch ‚wohl mal was sagen dürfen.‘ ‪#‎mundaufmachen‬“

Stars für Flüchtlingshilfe

Branchenkollegen erreichte der Beitrag von Joko und Klaas via der sozialen Netzwerke ebenfalls wie zahlreiche Privatpersonen. So teilten zum Beispiel Christina Stürmer, Stefanie Heinzmann, Marco Angelini und Sido den Beitrag. Stefanie Heinzmann schrieb zu ihrem Post: „Respekt!!! Und danke Joko und Klaas #‎mundaufmachen‬.“

Auch auf anderen Wegen setzen sich deutsche Stars für die Flüchtlinge ein. So komponierte Udo Lindenberg, inspiriert von der Flüchtlingsgeschichte von Boxerin Susi Kentikian, den Song „Wir werden jetzt Freunde“. Außerdem kündigte Udo Lindenberg heute ein Konzert gegen Fremdenhass an. Das
Solidaritätskonzert für Flüchtlinge solle am 4. Oktober in Berlin satt finden. Gegenüber BILD sagte er: „Ein klares Bekenntnis ist jetzt wichtig: Wir heißen Flüchtlinge, die Entsetzliches wie Krieg, Tod, Vergewaltigung erlebt haben, willkommen – und wir kümmern uns auch“.

Bei den Anti-Pegida-Demonstrationen und -Konzerten in Dresden sprach sich, neben vielen weiteren Künstlern, unlängst Roland Kaiser gegen die Bewegung aus und erst letzte Woche revidierte Heino seine, ihm einst vorgeworfene fremdenfeindliche Einstellung, im WDR-Talk „Ich stelle mich“ von Sandra Maischberger.

Ich kann mich heute mit der Idee identifizieren, was zu tun, weil ich in der gleichen Situation war. Ich war selbst Flüchtling. Meine Mutter, meine Schwester und ich wurden 1945 evakuiert“, sagte der Neu-Rocker.

Joko und Klaas‘ Statement zur Flüchtlingsdebatte.
©YouTube/Circus HalliGalli
Gerda Naumann
Lade weitere Inhalte ...