Henry Valentino

Henry Valentino

Die Biographie als Musiker begann früh für Henri Valentino. Noch während des Krieges 1941 kam er an die Heeresmusikschule, wo er das Spielen des Kontrabass, des Klaviers und der Tuba lernte. Einer seiner Mitschüler dort war James Last. Im April 1945 musste Henri Valentino, dessen Steckbrief uns verrät, dass er eigentlich Hans Blum heißt, dann doch noch in den Krieg. Henri Valentino überlebte aber im Gegensatz zu zahlreichen seiner Altersgenossen und kam nicht zu Tode, sondern in französische Kriegsgefangenschaft. Anschließend, so das Henri Valentino Wiki, machte er mit einigen Bekannten vor allem Swing Musik für die amerikanischen Soldaten. Später gründete er das Geller-Quintett, mit dem er sich dem Schlagergenre verschrieb. Das Geller-Quintett war als Begleitung bei den Schlagerstars der Zeit sehr beliebt und so kann es schon vorkommen, dass man, wenn man sich die Hits aus der Zeit anhört, die Stimme Henri Valentinos vernehmen kann. 1950, so das Henri Valentino Wiki, gründete er mit einigen Bekannten das Hansen-Quartett. Auch dieses spezialisierte sich vor allem auf die Begleitung etablierterer Schlagersänger. Doch erste Live-Auftritte vor US-Soldaten, sowie das Mitspielen in Revuefilmen, sorgte bald dafür, dass die vier bekannter wurden. Henri Valentino heiratete übrigens eines der Mitglieder des Quartetts, Ingetraud Maschke. Die vier nahmen auch die ein oder andere eigene Platte auf, doch der wirkliche, große Erfolg war ihnen vorerst noch nicht vergönnt.
Nachdem Henri Valentino einige Orchester geleitet hatte, sich also praktisch überall im Musikgeschäft dieser Tage Sporen en masse verdient hatte, wagte er Ende der Fünfziger den Schritt, selbst in dem Mittelpunkt seiner Musikproduktionen zu treten. Dass er singen konnte, hatte er ja nun schon zuhauf und zur Genüge bewiesen und so überraschte der Schritt eher nicht.

Sein erster Song schlug direkt meteoritenhaft in das Herz der deutschen Schlagergemeinde ein: „Charly Brown“ wanderte 1959 auf Platz fünf der Charts. 1974, nachdem er mehreren Schlagersängern durch seine Kompositionen und anderweitige Unterstützung zu Ruhm und Ansehen verholfen hatte, trat er unter dem Pseudonym Henri Valentino – ab diesem Zeitpunkt nämlich benutzte Blum es erst – selbst als Interpret wieder in Erscheinung. Sein Song „Ich hab deine Knie geseh'n“ wurde ein Erfolg genauso wie das drei Jahre später, heute legendäre „Im Wagen vor mir“. Henri Valentinos Biographie ist eng verbunden mit der Geschichte der deutschen Beteiligung am Eurovision Song Contest. Mehrere Male war er es, der als Mastermind hinter den deutschen Beiträgen stand. Ganz im Stile seiner musikalischen Biographie ließ er anderen den Vortritt und komponierte, dirigierte stattdessen oder steuerte auf andere künstlerische Weise sein Können bei. Seine Werke wurden unzählige Male gecovert und für den durchschnittlichen Schlagerfan ist es nahezu unmöglich durchzublicken, an welchen Stellen Henri Valentino überall seine Finger im Spiel hatte, was zu seiner Discographie gehört und was nicht. Fest steht jedenfalls, dass der deutsche Schlager der letzten 50 Jahre ohne ihn ein anderer wäre und die Liederabende am Lagerfeuer ohne ein „Im Wagen vor mir“ eine hoffnungslose Lücke aufweisen würden.

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